Regionalliga: Die große Show des Edward Seward

Felix Fuhrmann und die BG Hagen siegten mit 79:65 gegen die BG Bonn-Meckenheim. Foto: Michael Kleinrensing

Bericht von Axel Gaiser: Die Teamkollegen haben sich schon in die Kabine verabschiedet, Edward Seward dagegen sucht noch einmal die Zone seines Wirkens auf. Unter dem Korb steht der Center von Basketball-Regionalligist BG Hagen zufrieden lächelnd, interessiert studiert er die Statistik nach dem 79:65 (36:33)-Sieg seines Teams gegen die BG Bonn-Meckenheim. Und staunt bei einigen Details leicht ungläubig. „Wirklich 22 Rebounds, ich bin überrascht“, sagt der 34-Jährige, „das ist der zweitbeste Wert meiner Karriere.“ Als Sewards Blick dann zur letzten Rubrik wandert, die satte 33 Punkte für ihn aufweist, ist das Blatt für ihn endgültig ein Wertpapier: „Diese Statistik hänge ich an meine Wand, die rahme ich mir ein.“

Die Spiel-Bilanz offenbart nicht nur die herausragenden Daten des 2,06-m-Mannes mit den Rasta-Locken, der auch mit fünf Blocks seine Gegenspieler gehörig eingeschüchtert hat und eine erstaunliche Freiwurf-Quote (15 von 17) aufweist. Sie zeigt auch, dass Seward mit dem ebenfalls starken Center-Kollegen Kristofer Speier (23 Punkte) nachhaltig die Defizite seiner Teamkollegen kompensiert hat. Die haben nämlich aus der Distanz die Lichter ausgeworfen wie selten ein Team zuvor auf diesem Niveau. Ein Treffer bei 23 Dreier-Versuchen, dagegen nimmt sich selbst die miserable Quote von Bundesligist Phoenix vom Mittwoch hervorragend aus. „Dass wir einen so rabenschwarzen Tag von draußen erwischen, ist Premiere“, sagt Trainer Kosta Filippou, „und wird sich nicht wiederholen.“

Angesichts der Wurfschwäche müssen die Gastgeber gegen Meckenheim zunächst hinterherlaufen (10:17, 6. Minute), auch der erste Zwischenspurt von 16:21 (8.) dank Seward und Speier auf 30:24 (16.) bringt keine Beruhigung. Bis zum 46:46 (27.) durch Steffen Zimmermann bleiben die Gäste auf Augenhöhe, denn sie treffen plötzlich Dreier. Der körperlichen Dominanz der Hagener Center haben sie aber auf Dauer nichts entgegenzusetzen. Gerade Seward verbreitet unter den Körben Angst und Schrecken, sein Dunking plus Bonus-Freiwurf zum 62:50 (33.) ist die Vorentscheidung. Zumal Benjamin Rust darauf endlich den ersten Dreier trifft – im 19. (!) BG-Versuch.

Nun streben die Gastgeber beschwingt dem dritten Saisonsieg entgegen, mit dem sie mit dem bisherigen Spitzenreiter Noma Iserlohn nach dessen 56:76-Schlappe in Salzkotten gleichziehen. „In der ersten Hälfte hatten wir zu wenig Geduld, haben zu früh geworfen“, moniert Filippou, erst nach dem Wechsel habe man gewartet, bis Speier und Seward für Offensiv-Rebounds postiert waren – und zahlreiche zweite und dritte Chancen erhielten. Doch auch Filippou weiß: „Unser Spiel ist erst richtig komplett, wenn wir auch von außen einigermaßen treffen.“

BG Hagen: Shirvan, Rust (4), Fuhrmann (4), Viardo, Krume (2), Fritze (8), Speier (23, 8 Rebounds, 4 Blocks), Kramer (5), Seward (33, 15/17 Freiwürfe, 22 Rebounds, 5 Blocks).

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