Filippou-Korbjäger werfen sich selbst aus dem Spiel

Es war zweifellos das bislang spannendste Spiel in der Otto-Densch-Halle. Und sollte es am Ende einen Preis für den schönsten Wurf der Erstregionalliga-Saison 2014/15 geben, dann wird ihn die BG Hagen, oder besser gesagt Simos Ioakeimidis, bekommen. Viel lieber hätte der Großteil der 300 Zuschauer gestern Abend aber einen Sieg der BG gesehen. Gegen den FC Schalke 04 unterlag das Team von Trainer Kosta Filippou nach Verlängerung mit 90:96 (45:36).

36 Minuten lang hatten sie eigentlich alles im Griff. Neun Punkte betrug der Vorsprung nach einem Korbleger von Theo Ioannidis zum 73:64, man war schon mal mit 13 Zählern vorne, es sah sehr nach einem Heimsieg aus.

Die letzten Minuten der regulären Spielzeit wurden von einigen Kameras aufgenommen, ein Video zum Thema „Gute Wurfauswahl im Basketball“ wird aus dem Material aber nie entstehen. Beide Mannschaften nahmen fast nur noch schwierige Würfe, Spielsysteme waren kaum zu erkennen. Der entscheidende Unterschied: Schalke traf viele dieser unglaublichen Dinger, bei der BG prallte fast alles auf den Ring. „Wir haben offensiv nichts mehr hinbekommen, Schalke hat dann wilde Würfe getroffen und das hat bei uns Nervosität herbei geführt“, erklärte BG-Coach Kosta Filippou.

Nach einem Dreier von Schalkes US-Aufbau Trevin Parks war Königsblau auf fünf Punkte heran gekommen (75:70/38.). Ein unfassbarer Distanzwurf von Patrick Carney brachte den 75:75-Ausgleich. Parks traf wenig später zur 75:77-Führung der Gelsenkirchener, BGs Simos Ioakeimidis glich noch mal aus, ehe Schalkes Kevin Kern die Gastgeber mit dem nächsten Dreipunkte-Wurf zum 77:80 ins Mark traf. Das Tempo der Schlussphase war rasant, zack-zack-zack ging es, ein ständiges Auf und Ab. Für den Höhepunkt sorgte dann Ioakeimidis, der bei nur noch drei Sekunden den Ball zur Mittellinie dribbelte, ihn Richtung Korb hievte – und mit Brett zur Verlängerung traf.

Doch zu Beginn der Extrazeit machte Carney mit einem Dreier gleich klar, dass Schalke sich vom Kunstwurf des Griechen wenig beeindrucken ließ. Die BG lief nun stets hinterher, kämpfte aber und erspielte sich mehrere Chancen, auch weil Schalke von der Freiwurflinie vergab. Doch als Thorben Paulsens Dreier acht Sekunden vor dem Ende beim Stand von 90:93 vom Ring abprallte, war das Spiel vorbei. Ein Spiel, das die BG eigentlich nicht hätte abgeben dürfen.

„Beide Teams waren auf Augenhöhe, da kann die bessere Wurfquote natürlich entscheidend sein. Die Niederlage wirft uns sicherlich nicht aus der Bahn“, sagte Filippou.

BG: Ioakeimidis (28), Karaiskakis (2), Ioannidis (8), Tolaj (6), Tsaros, Hujic (4), Nedzinskas (1), Wiegard (2), Ligons (26), Paulsen (14).