Elephants spielen in Hagen die Hauptrolle

Eine Attraktion war Hartmut Oehmen an der Seitenlinie schon immer, auch bei Basketball-Spielen in Hagen. Der extrovertierte Trainer und Manager der Elephants Grevenbroich legt sich mit grenzwertigen Aktionen gerne mal mit gegnerischen Fans, Spielern sowie Schiedsrichtern der 1. Regionalliga an. Nicht viel anders war es gestern Abend beim Spiel seiner Truppe bei der BG Hagen. Der Unterschied diesmal: Oehmen nahm nur einen Nebenpart ein, die Hauptrolle spielte diesmal seine Mannschaft, die eine beeindruckende Vorstellung zeigte. Und einen verdienten 103:97 (55:46)-Sieg in Hagen bejubelte.

Es war noch eine Minute zu spielen, die BG hatte beim 94:101 zumindest noch eine geringe Siegchance. Hartmut Oehmen nahm trotzdem schon mal seine Kamera heraus, gab sie weiter um sich ablichten zu lassen, auch wenn das Spiel noch lief. Der Grevenbroicher Coach war bereits in Feierlaune und auch seine Spieler schienen siegessicher. Die Gastgeber verkürzten zwar noch mal, aber Oehmens gutes Gefühl bestätigte sich. Seine Mannschaft, die den bereits zehnten Sieg in Folge einfuhr, war an diesem Abend in Eilpe einfach in zu vielen Bereichen ein Stück besser als die BG. Die Elefanten strotzten vor Selbstbewusstsein und ließen sich den Auswärtserfolg nicht mehr nehmen.

Mit 19 Punkten hat Grevenbroich bereits in der 33. Minute geführt (68:87.). Es schien aussichtslos für die Hausherren in weiß und blau. „Wir haben etwas mehr als die Hälfte unserer Freiwürfe getroffen. Das ist natürlich viel zu schlecht. 16 Ballverluste und zu viele verpasste Rebounds waren sicher auch Gründe für die Niederlage“, analysierte BG-Trainer Kosta Filippou. Seine Jungs versuchten es nun mit Distanzwürfen und aggressiver Verteidigung über das ganze Feld – mit Erfolg. Nach einem Drei-Punkte-Wurf des starken Vytautas Nedzinskas war man wieder auf zehn Punkte dran (84:94/37.). Die BG in Person von Thorben Paulsen war weiter heiß von der Dreierlinie, doch Grevenbroich zeigte auch in der Schlussphase zu viel Qualität. Ein ansehnlicher Dunking des athletischen Dainius Zvinklys zum 99:93 (39.) brachte die Vorentscheidung.

„Wir konnten Grevenbroichs Qualität an diesem Tag einfach nicht stoppen. Gerade Zvinklys, Roberts und Boksic waren zu stark. Schon in der ersten Hälfte waren sie etwas frischer auf den Beinen. Zudem hatten sie auf gute Aktionen von uns immer eine passende Antwort“, bekannte Filippou. BG-Klubvize Niklas Wetzel fand: „Es ist ärgerlich, dass wir immer gegen Topteams verlieren. Das ist nicht unser Anspruch.“

Nächste Woche wolle man wieder angreifen. Dann geht es zum Tabellenführer UBC Münster.

BG Hagen: Shirvan, Ioakeimidis (8), Karaiskakis, Ioannidis (7), Tolaj (13), Hujic (5), Nedzinskas (26), Wiegard (6), Ligons (11), Paulsen (21). Beste Scorer Grevenbroich: Roberts (22), Zvinklys (22), Boksic (20).

Dominik Brendel