Simos Ioakeimidis lässt die Otto-Densch-Halle ausflippen

Bei den ersten beiden Distanztreffern setzte er noch ganz cool sein Pokerface auf. Doch bei seinem dritten Dreier in Folge brüllte Simos Ioakeimdis all seine Emotionen heraus. Die ganz wichtigen Würfe zum 71:70, 74:70 und 77:70 brachten der BG Hagen in einem intensiven Topspiel der 1. Basketball-Regionalliga gegen die Elephants Grevenbroich die Vorentscheidung. Am Ende bejubelten Ioakeimidis und Co. einen souveränen 84:76 (45:46)-Sieg.

Es liegen wahrlich keine einfachen Monate hinter Simos Ioakeimidis. Im Februar diesen Jahres hat sich der griechische Guard im Training eine schwere Schulterverletzung zugezogen – es war sein Saisonende. Nach erfolgreicher OP stand für den grazilen 1,96-m-Mann eine lange, harte Rehabilitation an – ohne Basketball. Die BG verpflichtete Ioakeimidis unabhängig vom Verlauf seiner Genesung – für den 26-Jährigen ein Vertrauensbeweis.

Nachdem er im August langsam wieder ins Training eingestiegen ist und sich Schritt für Schritt steigerte, durfte er letzten Monat zurück auf das geliebte Basketball-Parkett. Sein Einfluss: noch begrenzt. Seine Aktionen: etwas gehemmt. Doch all der Schmerz und die Rückschläge waren gestern in Eilpe vergessen, als Simos Ioakeimidis zum Helden des Abends wurde. Gegen überaus stark besetzte Elephants aus Grevenbroich lag sein Team in der 34. Minute erstmals zurück (68:71). Und das obwohl man einige Minuten zuvor noch 51:39 in Front lag (25.). Doch nun traf der Grieche drei Dreier in Folge – beim letzten zum 77:70 flippten die 300 Zuschauer in der Otto-Densch-Halle komplett aus. „Simos spielt einfach mit unglaublich viel Mut und Leidenschaft“, sagte sein Trainer Kosta Filippou. BG-Klubvize Niklas Wetzel war ebenso angetan: „Simos ist so ein unheimlich guter Basketballer. Schön, dass der endlich wieder fit ist.“

Allerdings war es nicht nur die Nummer 5, die die BG zum Sieg trieb. Theo Ioannidis kämpfte wie ein Besessener gegen groß gewachsene wie athletische Grevenbroicher, die den Gastgebern gerade unter dem Korb viele Probleme bereiteten. Und auch Marcus Ligons lieferte mal wieder still und heimlich ein effizientes Spiel ab. „Jeder hat seinen Teil dazu beigetragen, das ist das Schöne“, fand Filippou.

Einziger Wermutstropfen: Vytautas Nedzinskas ist in der zweiten Hälfte auf die Hüfte gefallen und konnte nicht mehr weiter spielen. Eine Diagnose steht noch aus.

BG: Zahner-Gothen, S. Ioakeimidis (14), T. Ioakeimidis (8), Ioannidis (4), Judtka (3), Kortenbreer (2), Plioukas (12), Nedzinskas (10), Günther, Rostek (7), Ligons (24).

Dominik Brendel