BG gegen Haspe 70 fünf Minuten wie im Rausch

Oscar Luchterhandt (am Ball) machte ein starkes Spiel für Haspe. Doch die BG Hagen um Olaf Rostek (rechts) behielt im Derby die Oberhand. Foto:Alex Talash

Es waren fünf Minuten, die wie im Rausch an den Basketballern des SV Haspe 70 vorbei flogen. Fünf Minuten, in denen für den Aufsteiger einfach alles schief lief. Fünf Minuten, in denen die BG Hagen im Derby der 1. Basketball-Regionalliga mit einem überwältigendem 18:0-Lauf zum Ende des ersten Viertels auf 33:11 davon zog. Es war der Grundstein für einen ungefährdeten 100:72 (52:31)-Sieg.

„Wir sind gleich zu Beginn aggressiv rausgekommen. Das war sehr wichtig. Wir haben konsequent den Weg zum Korb gesucht“, sagte Kosta Filippou über das fulminante erste Viertel der BGer. Es war etwas ungewöhnlich, denn die Herren in Weiß und Blau schießen gerne viel von außen. Doch gegen die am Korb dünn besetzten Hasper bauten die Hausherren früh viel Druck auf. 20 Punkte erzielte die BG im ersten Abschnitt in Korbnähe. Vor allem Thanasis Ioakeimidis und Timmy Judtka streuten viele einfache Körbe ein.

Haspe verschläft den Start

Die 70er hingegen schienen noch überhaupt nicht in der Partie angekommen zu sein. Während man die Penetration der Gastgeber nicht stoppen konnte und im ersten Viertel bereits acht Fouls kassierte, war vorne kein Teamplay erkennbar. „Jeder hat für sich gespielt und es über Einzelaktionen probiert. Das war furchtbar“, bekannte Haspes 2. Vorsitzender Uwe Plonka. Zudem war der SV beim Rebound kaum präsent.

Für den Aufsteiger wurde es im zweiten Viertel besser, als auf Zonenverteidigung umgestellt wurde. Die Gäste waren nun entschlossener, pressten hin und wieder und kamen zu Ballgewinnen. Oscar Luchterhandt, der ein bärenstarkes Spiel ablieferte, verkürzte zumindest etwas auf 36:17, aber eine durchwachse Wurfquote und Ballverluste verhinderten ein richtiges Comeback der 70er. Zudem fand Derek Raymond, wie schon in vielen Spielen zuvor, in Halbzeit eins überhaupt nicht in die Partie. „Er versucht viel für sich selbst zu erzwingen, setzt seine Mitspieler aber nicht in Szene“, bemängelte Plonka. Der US-Amerikaner kam letztendlich auf 21 Punkte, allerdings gelang ihm kein einziger Assist.
Raymond dreht auf

Immerhin schien Raymond im dritten Viertel seinen Rhythmus gefunden zu haben: Acht Punkt gelangen dem quirligen Guard in den ersten vier Minuten. Florian Tomann verkürzte wenig später per Dreier auf 65:47, ehe erneut Raymond und dann zweimal Tresor Nsiabandoki ihre Farben auf 69:54 ran brachten. Doch die endgültige Wende gelang dem Aufsteiger nicht. Spätestens nach zwei Dreiern in Folge von Simos Ioakeimidis, einer davon sogar mit Foul zum 87:62, machten alles klar.

Großen Jubel des BG-Anhangs gab es noch mal ganz am Ende, als Publikumsliebling Alex Kortenbreer nach Zuspiel von Timmy Judtka den „Hunderter“ und somit den Endstand perfekt machte.

BG Hagen: Zahner-Gothen (3), Simos Ioakeimidis (22, 3/7 Dreier, 5 Ballverluste), Thanasis Ioakeimidis (15, 9 Assists), Theo Ioannidis (2), Judtka (14), Kortenbreer (3), Plioukas (6), Nedzinksas (11, 6 Rebounds, 4 Ballverluste, 5 Ballgewinne), Günther (2), Rostek (8, 9 Rebounds), Ligons (12, 10 Rebounds), Rin (2).

Haspe 70: Urban (3), Raymond (21, 8/20 Feldwürfe), Stockey, Luchterhandt (20, 10/16 Feldwürfe), Tomann (6), Toptan, Wasielewski (3, 5 Rebounds, 8 Ballverluste), Spitale (5), Dücker (4, 8 Rebounds), Nsiabandoki (10), Nowak.

Dominik Brendel