Bei Phoenix Hagen beginnt eine neue Ära

Die Ära Thomas Haensel, hier zwischen Trainer Ingo Freyer (rechts) und Ex-Geschäftsführer Oliver Herkelmann, ging nach mehr als zehn Jahren zu Ende.

Neue Gesellschaftsform, neuer Geschäftsführer, nun eine neue Aufsichtsrats-Spitze: Der Restrukturierungsprozess von Phoenix Hagen schreitet voran. Im Rahmen von Gesellschafterversammlung und Aufsichtsratssitzung am Freitag Abend wurde der langjährige Aufsichtsrats-Vorsitzende Thomas Haensel auch formal abgelöst. Sein Nachfolger bei der Basketball Hagen GmbH & Co. KGaA ist Sven Eklöh, bis August Geschäftsführer der Süßwarenkette Hussel. Damit endet beim Basketball-Bundesligisten eine Ära, denn Haensel führte den Aufsichtsrat seit der Gründung der Phoenix GmbH im Mai 2004.

Druck aus den Klubgremien

Offiziell firmierte Thomas Haensel auch in den ersten Wochen der zwölften Phoenix-Saison noch als Aufsichtsrats-Vorsitzender, war beim Bundesligisten zuletzt aber öffentlich nicht mehr präsent. Bereits nach seinem Sommerurlaub habe er am 10. Juli „aus mehreren, vor allem privaten Beweggründen“ seinen Rückzug vom „Kräfte zehrenden“ Amt erklärt, sagte er auf Nachfrage. Nach WP-Informationen war in den letzten Monaten auch der Druck aus den Klubgremien auf Haensel gewachsen, sein Amt abzugeben. Erst im Februar war er in den Aufsichtsrat der neu gegründeten Basketball GmbH & Co. KGaA und dort an die Spitze gewählt worden.

Die Amtszeit war aber schon da auf zwei statt der üblichen vier Jahre begrenzt worden. Nun räumte der 53-jährige Pastor – im Hauptberuf bei der SIHK Geschäftsführer für den Bereich Bildung – ein, dass er mit den neuen Gesellschaftern „nicht in allen Dingen einig“ sei, etwa „in der Bewertung der Geschichte“ des Vereins. Haensel: „Wenn es um eine Neuausrichtung geht, muss man sich fragen, ob man noch der Richtige ist.“

Nach dem Ausscheiden aus dem Aufsichtsrat bleibt Haensel, der mit einer kleinen Einlage immer noch Mit-Gesellschafter des Bundesligisten ist, lediglich als Vorstand der Phoenix-Stiftung zur Nachwuchsförderung im Leistungssport. „Es war eine schwierige Aufgabe, den Profi-Basketball in Hagen wieder neu zu installieren. Das ist gut gelungen. Phoenix Hagen ist inzwischen im siebten Jahr erstklassig“, bedankte sich Ingo Bender im Namen der Gesellschafter für den „unermüdlichen Einsatz und die geleistete Aufbauarbeit“ Haensels.

Nur Fredi Rissmann noch übrig

Vom Gründungs-Aufsichtsrat aus dem Mai 2004 ist nun nur noch BG-Klubchef Fredi Rissmann vertreten. Während Ratsmitglied Martin Erlmann wegen Interessenskollisionen das Gremium verlassen hat, gehören diesem der stellvertretende Vorsitzende Ahmet Yilmaz, Marc Eulerich und Dietmar Günther weiter an. Und nun der neu gewählte Aufsichtsrats-Chef Sven Eklöh (52) – mehr als ein Jahrzehnt Vorsitzender der Geschäftsführung der Hussel GmbH, aktuell im Ehrenamt Präsident des Märkischen Golfclubs.

„Es war unser Ziel, die Position mit einer wirtschaftlich erfahrenen Persönlichkeit zu besetzen“, sagte Phoenix-Geschäftsführer Christian Stockmann: „Mit Sven Eklöh haben wir die ideale Besetzung für den Posten gewinnen können.“

 

Axel Gaiser