1250 Zuschauer sehen Sieg der BG Hagen gegen Herten

Einschwören vor vollen Rängen: Die Kulisse von 1250 Besuchern war für die BG um Trainer Kosta Filippou (Mitte) reichlich ungewohnt.
Der Einstand am Ischeland ist mehr als geglückt: 1250 Zuschauer sahen den 98:91-Sieg der BG Hagen gegen die Hertener Löwen.

Spitzen-Basketball in Hagen lebt – und wie! Den Einzug von Regionalligist BG Hagen in der Arena am Ischeland wollten satte 1250 Besucher sehen, ein eindrucksvolles Statement nach dem Phoenix-Aus. „Wir hatten mit maximal 600 gerechnet, das hätte ich nicht gedacht“, staunte Moritz Krume, „das ist mal was anderes als in der Eilper Rundsporthalle.“

Dass die Gastgeber sich auch sportlich in neuer Heimat zurechtfanden, dazu trug der BG-Center maßgeblich bei. 22 Punkte erzielte Krume beim 98:91 (56:41)-Sieg des Spitzenreiters gegen die Hertener Löwen bei, traf gerade am Ende ganz wichtige Würfe.

Der Andrang am Ischeland war fast wie zu Bundesliga-Zeiten. Drei Kassenhäuschen hatte die BG eröffnet, trotzdem wanden sich die Schlangen der Ticketkäufer bis zur Treppe des Vorplatzes. „Es zieht die Leute in Hagen einfach zum Basketball“, befand Erstliga-Rekordspieler Bernd Kruel, während BG-Klubvize Niklas Wetzel begeister war: „Das ist einfach nur geil.“ Etwa 700 Phoenix-Dauerkartenbesitzer, so Wetzel, nutzten den für sie verbilligten Eintritt.

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Moritz Krume war mit 22 Punkten bester Werfer der BG Hagen. Foto: Michael Kleinrensing

Bundesliga-Niveau sahen sie natürlich nicht, aber ein vor der Pause zunehmend besser offensiv auftrumpfendes Gastgeber-Team. Da die BG aber defensiv einige Lücken aufwies, hielten Spielmacher Atanas Penev und der bullige Center Felix Neumann, der stark aus der Distanz traf, die Hertener im Spiel. Bis zum 46:40 (18. Minute), ehe die BG nach einer Auszeit von Trainer Kosta Filippou bis zur Pause noch schnell auf 56:41 wegzog.

Den Offensiv-Rhythmus und die Dreierquote von 50 Prozent konnten die Gastgeber nach dem Wechsel allerdings nicht halten. Als Vyttautas Nedzinkas mit seinem ersten Dreier zum 78:63 traf (31.), war der Vorsprung zwar wieder bei 15 Punkten, doch nun bissen sich die Löwen immer besser ins Spiel. Vor allem Kofi Josephs, bis zur Pause lediglich bei drei Punkten, traf nun aus der Distanz nahezu jeden Wurf, während die Hagener zu statisch agierten.

Seine drei verwandelten Freiwürfe brachten Herten auf 85:82 heran (36.), Krume und Domonique Crawford hielten gegen. Und die Zuschauer merkten, wie bedrohlich es für den Spitzenreiter wurde, feuerten die BG nun stehend an. Noch enger war es nach Josephs’ Dreier zum 93:91 in der Schlussminute. Erst Milen Zahariev, nach Offensivrebound gefoult, erlöste die Gastgeber mit zwei verwandelten Freiwürfen 24 Sekunden vor der Sirene. Wenig später fand sich sein Team bei der obligatorischen „Humba“ wieder. Ganz wie in der Bundesliga, nur dass nun der erste Hagener Sieg am Ischeland in dieser Saison gefeiert werden konnte. „Wir haben unsere Würfe nicht mehr getroffen, da kam Unruhe auf“, erklärte Filippou das Zittern am Ende: „Aber im richtigen Moment war die Kulisse da. Und die Jungs haben gemerkt, das Publikum steht hinter ihnen.“

BG Hagen: Zahner-Gothen (11), Crawford (17), Günther (9), Ioannidis, Todor Zahariev (3), Kortenbreer, Plioukas (11), Krume (22), Nedzinskas (9), Milen Zahariev (16). Beste Herten: Penev (19), Bubalo (19), Neumann (21), Josephs (19).

Axel Gaiser