Der Deutsche Basketball Bund trauert um Hans-Christian Schöttler. Der ehemalige Generalsekretär des DBB verstarb im Alter von 86 Jahren. „Das ist ein trauriger Tag für den deutschen Basketball. Hans Schöttler hat auch noch im fortgeschrittenen Alter sehr viel für unseren Sport bewirkt. Wir werden ihm ein ehrendes Gedenken bewahren“, so DBB-Präsident Ingo Weiss.
Seit weit mehr als 50 Jahren konnte der rüstige „Berufsrentner“ – wie er sich selber gerne bezeichnete – nicht vom Basketball lassen. „Zum Glück“, werden viele sagen, denn in den vergangenen Jahrzehnten hatte Hans-Christian Schöttler ein umfangreiches privates Basketballarchiv aufgebaut, dass schon vielen Journalisten und Sportstudenten weitergeholfen hat und mittlerweile zum Teil in das DBB-Archiv gewandert ist.
Im Jahre 1950 warb Schöttler den späteren DBB-Präsidenten Hans-Joachim Höfig als Mitglied des Hagener Sportvereins SSV 05. Damals war er als Beauftragter der Firma Ruberg und Renner, dem führenden Hersteller von Fahrradketten, Organisator von Radsportrennen. Unter seiner Regie führte er die bekannten „Höing Dreieck-Radsport-Rennen“ durch. Schon damals war Schöttler freiberuflich für das Westdeutsche Tageblatt als Berichterstatter für viele heimische Sportereignisse tätig. Das führte zu einem Berufwechsel zum Sportredakteur.
Sehr früh kam der Verstorbene auch über die Basketball-Abteilung des SSV Hagen in den Kreisverband Hagen im Westdeutschen Basketball-Verband (WBV). Als Delegierter nahm er an den Verbandstagen des WBV teil und brachte dort seine aufbauenden und fördernden Ideen für den Basketballsport ein. In den 50er Jahren organisierte er für den Motorsportclub Hagen eine Reihe von Motocross-Rennen. Zu seinen weiteren sportlichen Aktivitäten in den 50er und 60er Jahren gehörten auch umfangreiche Tätigkeiten für den Bereich des Westfälischen Fußballbundes.
Ab 1968 war der DBB finanziell in der Lage, eine hauptamtlich besetzte Geschäftsstelle einzurichten, deren Vorsitz Hans-Christian Schöttler als Generalsekretär übernahm. Der Aufbau der Organisation mit der Erweiterung des Organisationsschemas des wachsenden Verbandes waren in dieser Zeit die Schwerpunktaufgaben von Schöttler, der sich schnell als „Organisationstalent“ erwies. „Die erste Büroeinrichtung habe ich ¸organisiert¹“, umschrieb der Ex-„General“ seinen Start im DBB.
Er war maßgeblich an der Einrichtung der höchsten Spielklasse des DBB, der Bundesliga, und bei der Einführung der Spielermarken beteiligt. Auch als Delegierter des Internationalen Basketball Verbandes (FIBA) war Schöttler aktiv. Eine Reihe von Jahren war er Mitglied des Finanzausschusses der FIBA. Hans-Christian Schöttler schied Ende 1982 als DBB-Generalsekretär aus, um sich als freier Journalist zu betätigen. Er war Chefredakteur des großen Jubiläumsbuches „Faszination Basketball“, das der DBB im Jahre 1991 anlässlich des 100-jährigen Jubiläums der Erfindung der Sportart Basketball herausgab.
1999 erwarb er sich besondere Verdienste durch die maßgebliche Mitarbeit an der Jubiläumsschrift (er schrieb mehr als zwei Drittel aller Texte) zum 50-jährigen Bestehen des DBB. In der Radsportszene war Hans-Christian Schöttler als Experte ebenso gefragt wie im Basketball, so dass er häufig bei der Tour de France und bei der Spanien-Rundfahrt vor Ort war. Weitgehend genesen von einem Schlaganfall war Hans-Christian Schöttler bis zuletzt noch immer gerne bereit, in Basketballfragen zu helfen und Gast bei den Spielen von Phoenix Hagen.