Hagen. Mehr Erfahrung in der Basketball-Regionalliga geht kaum. Bei fünf Teams der vierthöchsten Spielklasse hat Marcus Ligons bereits gespielt, darunter sind mit dem BBV Hagen und dem SV Haspe 70 auch zwei ehemalige Erstregionalligisten von Volme und Ennepe. Jetzt hat der 29-jährige US-Amerikaner beim einzig verbliebenen heimischen Klub in der Spielklasse unterschrieben: Bei der BG Hagen soll der 2,01 Meter große Flügelcenter, der die Positionen drei bis fünf bekleiden kann, eine zentrale Rolle einnehmen.
„Ein guter Spieler, der die Liga kennt und sich in Hagen schnell zurechtfinden wird“, sagt BG-Chef Fredi Rissmann über den Nachfolger von Center Edward Seward, der noch keinen neuen Verein gefunden hat. Momentan ist der aus San Francisco gebürtige Ligons, der bei seinen bisherigen Stationen – neben BBV und SV70 waren das TV Salzkotten, BG Dorsten und zuletzt SG Sechtem – zum Teil mehr als 20 Punkte im Schnitt erzielte und mit Defensiv- und Reboundstärke glänzte, in den USA. Am 19. August zum Trainingsauftakt von Coach Kosta Filippou soll er sein drittes Engagement in Hagen antreten.
Obwohl Ligons eher unter den Körben zuhause ist, sieht Rissmann auf den großen Positionen noch Bedarf. „Hier haben wir mit Eddie Seward und Kristofer Speier unsere gravierendsten Abgänge zu verzeichnen, auch Benny Rust war ja nicht so klein“, sagt er. Mit einem Kandidaten sei man noch in Gesprächen, es gebe indes auch keine Verpflichtung „auf Teufel komm’ raus“ (Rissmann). Ohnehin, so der Klubchef, könne man das neue Team mit dem letztjährigen in Sachen Spielstil kaum vergleichen: „Es wird ein ganz anderer Basketball gespielt werden.“ Nämlich mit viel mehr Tempo, ähnlich wie Bundesligist Phoenix.
Regionalliga stark besetzt
In der angesichts des Abstiegs von BG Dorsten und BSV Wulfen attraktiver gewordenen Regionalliga („Die ersten acht, neun Teams sind schon sehr stark, könnten mit Mannschaften in der Pro B tauschen“) sieht Rissmann die BG gut aufgestellt. Iserlohn, Schalke und Grevenbroich gelten für ihn als Favoriten auf den Titel, auch Dorsten, Münster und Sechtem seien zu beachten. „Wenn wir unter die ersten Fünf kommen, ist das okay“, sagt er, „aber ich hätte natürlich auch nichts dagegen, wenn wir ganz vorn landen.“
Axel Gaiser