Hagen. Den Spielfilm kennt man in Eilpe mittlerweile. Die BG führt daheim hoch, die BG lässt den Gegner wieder heran kommen, die BG gewinnt das Ding am Ende. Beim letzten Spiel der Hinrunde gegen den UBC Münster war es aber etwas anders. Hagens Erstregionalligisten ließen die Gäste nämlich sogar in den letzten Minuten in Führung gehen – um dann mit einem furiosen Schlussspurt zum 93:89 (53:42)-Endstand davon zu ziehen. „Das war der perfekte Jahresabschluss“, freute sich BG-Klubvize Niklas Wetzel.
In der Eilper Otto-Densch-Halle war bei einer Auszeit in der 24. Minute nur einer zu hören: Münsters Philipp Kappenstein. Der Trainer schrie seine Jungs an, motivierte sie dazu, noch mal alles zu geben und den 46:66-Rückstand aufzuholen. „Keine Entschuldigungen mehr, wir müssen kämpfen, wir müssen härter spielen“, raunte Kappenstein und schmiss sein Klemmbrett verärgert auf den Boden. Seine Ansprache hatte Wirkung. Denn der UBC holte nun Punkt für Punkt auf, während sich bei den lädierten Gastgebern Kräfteverschleiß und ein wenig Nervosität breit machte. Nach einem Korbleger plus Bonusfreiwurf von Konrad Tota hieß es nur noch 72:64 (32.) und Münster war noch lange nicht fertig. Steve Briggs verwandelte in der 35. Minute zwei Freiwürfe zum 76:72, vier weitere Treffer von der Linie legte er nach, nachdem er gefoult wurde und BG-Trainer Kosta Filippou ein technisches Foul kassierte.
Die gemütliche Weihnachtsstimmung war bei den BG-Fans schon lange verpufft. Sie mussten noch mal richtig laut werden, schließlich roch es ein wenig nach der ersten Heimniederlage. Angetrieben von knapp 300 BG-Fans traf Thorben Paulsen einen wichtigen Korbleger mit Freiwurf zum 82:80. Briggs glich aus, Ligons traf einen Freiwurf zum 83:82, bei noch einer Minute vergab Münster.
Es ging nun in die ganz heiße Phase. Es ging nun in die Phase des Greg Ktistos. Der BG-Aufbauspieler versenkte eiskalt zwei Dreier hintereinander zum 86:84 und 89:86. Münster vergab nun und Amadeus Lungwitz traf zwei wichtige Freiwürfe zum 91:86. Die Gäste versenkten zwar noch einen Distanzwurf, aber Paulsen machte nun mit zwei Freiwürfen endgültig alles klar.
„Ich bin richtig stolz auf meine Mannschaft. Trotz der Ausfälle haben sie gegen Münsters Elf-Mann-Rotation immer dagegen gehalten. Hut ab“, freute sich Kosta Filippou.
Domminik Brendel