Das ist ein herber Schlag für die BG Hagen. Aufbauspieler Greg Ktistos kehrt aus Chicago nicht zum Spitzenreiter der Basketball-Regionalliga zurück. Nun sucht man nach Ersatz, das erste Spiel bestreitet man am 10. Januar daheim gegen Ronsdorf.
Bester Dreierschütze der Liga, Nummer fünf bei den Top-Korbjägern – und der Mann für die „Crunchtime“: Greg Ktistos gehört bei Basketball-Regionalligist BG Hagen zu den herausragenden Akteuren, deren Ausfall kaum zu kompensieren ist. Doch genau dies muss der aktuelle Spitzenreiter nun versuchen, denn zu Silvester teilte der griechisch-amerikanische Aufbauspieler BG-Coach Kosta Filippou mit, dass er aus dem Weihnachts-Trip ins heimatliche Chicago nicht nach Hagen zurückkehrt. „Das ist für uns natürlich eine enorme Schwächung“, bedauert BG-Chef Fredi Rissmann, „als Spieler mit EU-Pass ist er kaum zu ersetzen.“ Gleichwohl bemüht sich der Klub um zeitnahen Ersatz.
Es ist nicht das erste Mal, dass Ktistos nach Weihnachten nicht zur BG zurückkehrt. Auch vor Jahresfrist war das so, damals hatte er sich allerdings kurz zuvor schwerer verletzt, zudem war seine Frau in den USA schwanger. Im Sommer war Ktistos dann absprachegemäß mit der Familie wieder nach Hagen gekommen. „Seine Frau tat sich allerdings schwer hier, hatte Heimweh“, sagt Rissmann, „wir sind deshalb schon davon ausgegangen, dass er im neuen Jahr alleine wiederkommt.“ Auch das tat der 34-Jährige aber nun nicht, sondern beendete seine Basketball-Karriere. „Das ist ihm nicht leicht gefallen, denn er steht der Mannschaft sehr nahe“, ist Filippou überzeugt, „aber dafür hätte er die Familie vier Monate alleine lassen müssen. Da kann man ihm keinen Vorwurf machen, dass er ihr den Vorzug gibt.“
Bei den ersten Anzeichen des Ktistos-Abschied hat Filippou begonnen, nach einem möglichen Nachfolger Ausschau zu halten. „Ich glaube nicht, dass wir ihn eins zu eins ersetzen können, dazu war seine Qualität als Shooter zu hoch“, räumt der BG-Coach ein. 17 Punkte im Schnitt trug Ktistos zur furiosen Hinrunde seines Teams bei, traf fast jeden zweiten seiner mehr als 100 Dreierversuche. Aber schon angesichts der Trainingssituation des recht knappen Zehner-Kaders benötige man nun noch eine Verstärkung auf den Guard-Positionen. Auch wenn die mit Sören Fritze, Thorben Paulsen, Dennis Shirvan und Christopher Viardo durchaus stark besetzt sind.
Und kampflos will man bei der BG die unerwartet erreichte Spitzenposition zur Saison-Halbzeit und die damit verbundene Aufstiegschance in die ProB nicht wieder hergeben. „Wir gehen mit Ambitionen in die Rückrunde“, sagt Rissmann, am Wochenende steigt man wieder ins Training ein. Komplett, auch mit dem wieder genesenen Vytautas Nedzinskas – nur eben ohne Ktistos. So hofft Filippou auf eine Reaktion seines ausgeglichen besetzten Teams: „Natürlich ist die Nachricht für die Mannschaft ein Knacks. Aber auch eine Herausforderung, noch mehr aus sich herauszuholen.“
Axel Gaiser