Seine Zufriedenheit über den 101:77 (46:42)-Erfolg gegen die SG Sechtem schraubte Kosta Filippou, Trainer des siegreichen Basketball-Erstregionalliga-Tabellenführers BG Hagen, gestern Abend Stück für Stück hinauf. Er begann bei „sagen wir mal 65 Prozent“, erhöhte dann auf „70“ und meinte ein wenig später: „So unzufrieden bin ich gar nicht. Denn das war gar nicht so leicht heute.“
Damit hatte der BG-Coach recht. Denn zwischenzeitlich sah es nicht nach einem dreistelligen Erfolg mit fast 25 Punkten Differenz aus. Zwar fanden die Gastgeber vor rund 300 Zuschauern nach Anlaufschwierigkeiten (1:6, 3:8) ins Spiel, gingen beim 14:12 erstmals in Führung und bauten den Vorsprung im zweiten Viertel mit einem 10:0-Lauf auf 13 Punkte aus (40:27), aber danach ging der Rhythmus gegen einen viel rotierenden Gegner wieder verloren. Oder, um mit Filippou zu sprechen: „Unsere Intensität hat nachgelassen. Ohne Intensität kann man keine Spiele gewinnen.“ Der Gast vom Rhein nahm die Einladung an und war zur Pause wieder dran.
Natürlich redete der BG-Coach seinen Spielern in der Halbzeit ins Gewissen, aber entweder hörten die nicht richtig zu oder sie konnten zunächst einfach nicht umsetzen, was der Trainer verlangte. Nachdem das Karnevals-Kinderprinzenpaar der Blau-Weißen Funken, das in der Pause seine Aufwartung machte, vom Spielfeld gegangen war, ging es wenig spaßig weiter. Die Gastgeber kamen nicht nur nicht weg, sie gerieten in der 27. Minute sogar mit 57:58 in Rückstand.
Doch der verwandelte Freiwurf von Gästeakteur Max Bauer, mit 18 Punkten Topscorer seines Teams, erwies sich als Weckruf. Die BG ließ eine 15:2-Serie folgen und war zum Ende des dritten Viertels (72:60) auf die Siegesstraße eingebogen. Im Schlussabschnitt wurde der Vorsprung weiter ausgebaut. Die Hundert durfte am Ende Amadeus Lungwitz voll machen, der 2:46 Minuten vor Schluss eingewechselt wurde.
Bester BG-Akteur war Sören Fritze. „Er war zuletzt ein bisschen in einem Loch, umso mehr freut es mich, dass er sich heute da herausgespielt hat“, kommentierte Kosta Filippou den starken Auftritt des jungen Guards (30 Punkte, 6 Rebounds, 6 Assists). Auch Doppellizenz-Kollege Moritz Krume ist wieder fit und kann heute Abend für Erstligist Phoenix mit auflaufen. Ein ähnliches Erfolgserlebnis wie gestern mit dem BG-Team werden die beiden Youngster gegen Alba Berlin aber kaum feiern dürfen.
Rainer Hofeditz