Gestern Abend gegen 22 Uhr setzte von knapp 350 Zuschauern in Eilpe der Herzschlag für ungefähr zwei Sekunden aus. Zwei Sekunden, die einem wie eine kleine Ewigkeit vorkamen. Als Schalkes Kai Lehmann einen Dreier Richtung Korb warf, hätte er noch für einen Ausgleich sorgen können. Doch der Wurf verfehlte knapp sein Ziel. Die BG Hagen durfte aufatmen – und sich über einen knappen 73:70 (39:22)-Sieg im Topspiel gegen Königsblau freuen. Damit hat das Team von Kosta Filippou die Vizemeisterschaft in der 1. Regionalliga fast sicher.
So viel Spannung wäre zum Schluss gar nicht nötig gewesen. Einerseits, weil die Gastgeber sich zur Halbzeit mit couragiertem und ansehnlichem Basketball ein 17-Punkte-Polster erarbeitet hatten. Andererseits, weil die Schalker, die sich im dritten Viertel in einen Rausch gespielt hatten und nun auf Augenhöhe mit der BG waren, sich 48 Sekunden vor dem Ende selbst einen Strich durch die Rechnung machten. Mit 72:69 führte Hagen, als sich Schalkes Trainer Heiko Skiba ein technisches Foul vom Schiedsrichter abholte. Doch Marcus Ligons verwandelte nur einen Freiwurf. Und den anschließenden Angriff konnte die BG nicht nutzen. Nun beschwerte sich auch noch BGs Philip Perre, der als Quittung dafür ebenfalls ein technisches Foul bekam. Auszeit BG.
Es kam beim Filippou-Team noch mal zur Sprache, was man sich unbedingt vorgenommen hatte. Mit kämpferischer Härte dagegenhalten, nicht den Kopf hängen lassen, nicht daran denken, was in den letzten beiden Wochen passiert ist. Es funktionierte. Nachdem Schalke mit einem Freiwurf auf 70:73 verkürzte, klaute Thomas Ble den Schalkern den Ball. Der Spielmacher wurde direkt gefoult und musste an die Linie, von wo er beide Würfe – vergab. Somit hatte Schalke die Chance zum Ausgleich. Doch gute Verteidigung zwang Kevin Lehmann zu einem schwierigen Wurf, der auf den Ring knallte. Das Erklingen der Schlusssirene war lange nicht mehr so schön für die BG-Fans.
„Wir sind froh. Dieser Sieg gegen ein Schalker Team, das sieben Spiele in Folge gewonnen hat, ist alles andere als selbstverständlich“, fand Kosta Filippou, während Klubvize Niklas Wetzel lobte: „Das Team hat Rückschläge bekommen, aber es hat die richtige Reaktion gezeigt und ist wieder aufgestanden.“
Dominik Brendel