Hagen. Sie hätten ihrem treuen Anhang gerne eine anständigere Darbietung, oder besser gesagt einen Sieg, geliefert. Doch von Enttäuschung war nach der 72:85 (34:37)-Niederlage gegen BSV Wulfen nichts zu spüren. Von ihren Fans ließen sich die Erstregionalliga-Basketballer der BG Hagen nach dem Schlusspfiff des letzten Heimspiels für eine große Saison noch mal feiern. „Diese Niederlage tut überhaupt nicht weh. Wir können stolz sein“, sagte Trainer Kosta Filippou.
In der 35. Minute gebührte ihm noch mal der Applaus. Christopher Viardo, der dein vorletztes Basketballspiel seiner Karriere bestritt, klaute einem Wulfener Spieler frech den Ball, sprintete nach vorne und verkürzte per Korbleger zum 65:67. Zuvor hatte „Itop“ nach schönem Zug zum Korb auf Marcus Ligons abgelegt, der das Geschenk in zwei Punkte verwandelte. Die 250 BG-Fans standen, bejubelten die Aktionen von Viardo, der seiner weiß-blauen Truppe wieder Leben einhauchte, nachdem sie stets zurücklag. Auch der erst 16-jährige Haris Hujic, halb so alt wie Routinier Viardo, gefiel mit beherzter Spielweise. Doch die BG hatte einfach einen zu gebrauchten Tag. Gegen Wulfens Zonenverteidigung ergaben sich zwar immer wieder gute Chancen, doch der Ball knallte auf den Ring oder sprang wieder heraus. „Es war sehr chaotisch heute. Wir hatten keinen Rhythmus“, bekannte Filippou.
Wulfen um den quirligen Aufbauspieler Philip Günther enteilte schnell. Ein Dreier von Steffen Hummelt brachte den Gästen eine zweistellige Führung (68:78/38.). Marcus Ligons und Sören Fritze übernahmen nun die Verantwortung. Aber auch die Topscorer konnten ihre Farben nicht mehr aus dem Loch heraus holen. Hinzu kam, dass die Hausherren einerseits zu verliebt in den Distanzschuss waren, andererseits von den Schiedsrichtern kaum Fouls zugesprochen bekamen. Nur vier (!) Freiwürfe gab es insgesamt für die BG.
Damit wollte sich nach Spielschluss aber keiner mehr beschäftigen. Schulterklopfen, „High Fives“ und Umarmungen gab es im BG-Lager, weil man wusste, was daheim diese Saison alles geleistet wurde. Inmitten des Trubels: Christopher Viardo. „Es ist so schade, dass er aufhört“, sagte Filippou.
BG: Shirvan (3), Hujic (7), Paulsen, Ble (3), Lungwitz, Viardo (2), Krume (2), Fritze (20), Perre (10), Nedzinskas (12), Ioannidis (2), Ligons (11, 15 Rebounds).
Dominik Brendel