Bei einer Premiere ist man immer aufgeregt – zumindest etwas. Schließlich kann viel schief gehen und der erste Eindruck zählt ja bekanntlich. Umso erleichterter war Kosta Filippou gestern Abend als seine BG Hagen sehr solide mit 92:77 (50:31) gegen Aufsteiger TV Ibbenbüren gewann. Die Handlung des Auftaktspiels der 1. Basketball-Regionalliga war – zur Zufriedenheit des Trainers und der knapp 200 BG-Fans – simpel: Die Gastgeber waren von Anfang an die bestimmenden Akteure in der Otto-Densch-Halle und ließen keine Chance für ein Happy End des Gegners.
„Ich bin froh, dass wir das erste Spiel so souverän gewonnen haben. Das war phasenweise offensiv schon sehr schön anzusehen“, resümierte Filippou, der vor allem die Ausgeglichenheit seiner Truppe lobte. „Das war so nicht zu erwarten bei unserer eher durchwachsenen Vorbereitung. Manche Konstellationen hatten wir zum ersten Mal. Man hat aber schon gesehen, dass wir wieder sehr schwer auszurechnen sind. Am Ende des Spiels weiß man nicht, wer bei uns Topscorer ist.“
Der Trainer wusste es tatsächlich nicht, da es wegen technischer Probleme kein Scouting gab. Eine Ahnung hatte er aber. „Unser 17-Jähriger hat heute ganz stark gespielt, ihn möchte ich hervorheben“, lobte Filippou. Gemeint war Haris Hujic, der, wie Co-Trainer Emir Ribic wenig später bestätigte, mit 22 Punkten bester Werfer war. Zusammen mit Thorben Paulsen war das Spiel von Seiten der Aufbauspieler etwas kontrollierter und ruhiger, als es letztes Jahr mit Sören Fritze war. „Trotzdem haben wir schönen Basketball gezeigt und über 90 Punkte gemacht“, stellte Filippou fest.
Und auch die anderen BG-Akteure gefielen: Die Neuzugänge Hendrik Wiegard und Tresor Nsiabandoki überzeugten trotz fehlender Zentimeter unter den Körben mit kämpferischem Einsatz, während Vytautas Nedzinskas und Marcus Ligons gewohnt gute Leistungen brachten. Besonders erfreulich: Die neuen Griechen Angelos Karaiskakis und Simeon Ioakimidis fanden trotz fehlender Praxis einen Rhythmus – vor allem im zweiten Viertel, das die BG mit 13 Punkten gewann und damit die Vorentscheidung herbeiführte. „In der zweiten Hälfte waren gerade die beiden einfach platt. Noch sind wir nicht so weit, dass wir 40 Minuten die Intensität hoch halten können“, sagte Filippou.
Aber auch so ist die Premiere äußerst gelungen. Und hat Lust auf baldige Fortsetzungen gemacht.
Dominik Brendel