Nicht oft stimmt Kosta Filippou lange Lobeshymnen an, wenn er nach einem Sieg der BG Hagen die Vorstellung seiner Regionalliga-Basketballer beurteilt. Nach dem gestrigen 90:80 (37:37)-Heimerfolg gegen die SG Sechtem konnte der Trainer aber nicht anders. „Die Leistung der Jungs erfüllt mich mit Stolz. Sie haben sich den Sieg sehr verdient“, sagte Filippou.
Dabei war es weniger eine spielerische Glanzleistung, die seine Schützlinge in Eilpe boten. Selten fand das BG-Team gegen Sechtem einen Rhythmus. Doch am Ende kämpfte jeder Spieler in weiß und blau leidenschaftlich für den Sieg. Ob es ein Dreier von Vytautas Nedzinskas war, ein Rebound von Hendrik Wiegard oder ein Freiwurf von Alex Kortenbreer: Jede noch so „kleine“ Aktion wurde frenetisch bejubelt.
Diesen Kampf hatte man von der BG in der ersten Halbzeit jedoch vermisst. „Dort hat uns die Härte gefehlt“, sagte Filippou. „Genau das haben wir auch in der Halbzeit angesprochen. Denn so konnten wir das Spiel nicht gewinnen.“
Nach der Pause zog Sechtem allerdings erstmal mit einem 6:13-Lauf auf 43:50 davon (25.), ehe die BG allmählich Fahrt aufnahm. Angelos Karaiskakis gab den Gastgebern nun mit einem Block und einem sehenswerten Korbleger wieder ein Momentum, Ligons und Simos Ioakeimidis legten nach, ehe ein schöner Dreier von Haris Hujic den 52:52-Ausgleich brachte – Auszeit Sechtem (27.).
Nun ging es hin und her, Sechtem gab sich trotz des BG-Momentums keineswegs auf und erhöhte durch den wuchtigen Center Jan Zimmermann auf 59:62 (31.). Die Hausherren gingen erst nach einem Dreier des treffsicheren Nedzinskas in der 36. Minute wieder in Front (71:70) – und gaben die Führung bis zum Schluss nicht mehr ab. Denn nach den beiden knappen Niederlagen gegen Grevenbroich und Münster wollten die BGer bloß nicht schon wieder ein knappes Spiel verlieren. Mit purer Leidenschaft agierte das Filippou-Team in den letzten vier Minuten. Bestes Beispiel dafür: Youngster Hendrik Wiegard, der für den an der Schulter verletzten Theo Ioannidis einsprang und mit viel Einsatz für Jubel sorgte. Wie auch Thorben Paulsen und Karaiskakis musste er zum Schluss mit fünf persönlichen Fouls auf die Bank. Von dort aus brüllte er kräftig bei jeder guten BG-Aktion. Völlig egal welche. Es war seine Art der Lobeshymne für diesen Kraftakt.
Dominik Brendel