Pascal Zahner-Gothen gab der BG wichtige Impulse.
Hagen/Münster. Der kleine BG-Tross ging in der tosenden Stimmung der Münsteraner Universitätshalle lange Zeit unter, am Ende jubelten jedoch die 30 mitgereisten Hagener Fans lautstark. Mit einem 97:88-Sieg bei den WWU Baskets Münster erklomm das Team von Trainer Kosta Filippou die Tabellenspitze der 1. Basketball-Regionalliga. Haspe 70 hat derweil eine Überraschung gegen Bonn II verpasst.
WWU Baskets Münster – BG Hagen 88:97 (46:48). Vielleicht bereute es der eine oder andere Hagener Fan nach nur wenigen Spielminuten schon, mitgereist zu sein. Denn es stand 17:2 für Münster und kurzfristig waren auch noch zwei BG-Leistungsträger ausgefallen. Center Olaf Rostek leidet weiterhin an seiner Fußverletzung und soll in dieser Woche noch mal neu untersucht werden. Während Rostek gar nicht erst antrat, ließ sich Haris Plioukas unter Leistenschmerzen früh im ersten Viertel auswechseln. Kurzum: Es sah schlecht aus für den Gast.
Doch nun setzte Alex Kortenbreer mit zwei Korblegern Akzente, während Marcus Ligons langsam dem Spiel seinen Stempel aufdrückte. „Das war sehr wichtig, so konnten wir ins Spiel finden und etwas verkürzen“, sagte Filippou. Im zweiten Abschnitt reihten sich Youngster Pascal Zahner-Gothen und der athletische Michael Rin in die Riege der Impuls-Geber ein. „Beide haben uns viel Energie gegeben“, lobte Filippou. Die BG drehte das Spiel und glich dank eines Dreiers von Simos Ioakeimidis zum 35:35 (17.) aus. Von nun an waren die Gäste nicht mehr zu stoppen. „Wir dachten uns: Wenn wir einen 2:17-Rückstand drehen können, dann können wir hier auch gewinnen“, sagte Filippou.
Im dritten Viertel enteilte die BG dank zweier Nedzinskas-Dreier und zwei Ballgewinnen von Zahner-Gothen schnell auf 71:56 – die 700 Münsteraner Fans wurden immer leiser, während der BG-Tross den Ton angab. Zwar kämpften sich die Gastgeber mehrmals zurück, aber viel Coolness (9 von 10 verwandelte Freiwürfe in den letzten Minuten) fuhr die BG den Sieg nach Hause – und löste Münster an der Spitze ab.
„Unsere drei Topscorer Marcus, Vytautas und Simos haben uns natürlich getragen, aber was wir von den Jungs von der Bank – besonders Pascal – bekommen haben, war entscheidend“, sagte Filippou.
Am Ende bereute es kein BG-Fan, mitgereist zu sein. Im Gegenteil.
BG: Zahner-Gothen (7), S. Ioakeimidis (22), T. Ioakeimidis (5), Ioannidis, Günther (2), Kortenbreer (8), Plioukas, Nedzinskas (25), Ligons (26), Rin (2).
SV Haspe 70 – Telekom Baskets Bonn II 86:98. Die Hasper führten den positiven Trend der letzten Wochen auch gegen den starken Tabellenvierten aus Bonn fort – mussten sich letztlich aber gegen einen besseren Gegner geschlagen geben. „Es war ein gutes Spiel von beiden Teams. Wir hatten auch eine Chance zu gewinnen, aber Bonn hatte auf jeden Verteidigungsform von uns eine Antwort parat“, fasste Haspes Martin Wasielewski zusammen. Ein Lob hatte der Co-Trainer für US-Guard Chartrael Hall übrig. „Er hat ein hervorragendes Spiel gemacht.“
Die Partie war stets ausgeglichen, bis sich Bonn um den herausragenden Patrick Beverly (24) Mitte des letzten Viertels langsam absetzte. Haspe schickte den Gast immer wieder an die Freiwurflinie, doch von dort zeigten sich die Rheinländer abgeklärt. Wasielewski: „Die haben ihr Ding durchgezogen und sich nicht aus der Ruhe bringen lassen.“
SV 70: Urban, Hall (22), Stockey (8), Luchterhandt (6), Tomann (19), Toptan, Wasielewski (14), Spitale (2), Dücker (12), Nsiabandoki (4), Nowak.
Dominik Brendel