Am 10. Dezember endet die Erstliga-Ära von Phoenix Hagen mit dem Heimspiel gegen Braunschweig. Im Sommer 2017 soll der Neuanfang in der ProA folgen.
Am 10. Dezember wird die Erstliga-Ära von Phoenix Hagen mit dem Heimspiel gegen Braunschweig enden, in der neuen Saison soll der Neuanfang in der 2. Bundesliga ProA folgen: Das ist das Szenario für eine Zukunft des Profi-Basketballs in Hagen, das die Klub-Verantwortlichen beim Sponsorentreffen im Ratssaal am Montag Abend präsentieren wollten. Dazu benötigt die für den Spielbetrieb zuständige Basketball Hagen GmbH&Co. KGaA bis zur Eröffnung des Insolzvenzverfahrens am Donnerstag noch 250 000 Euro zur Abwicklung, zur Fortsetzung des Spielbetriebs bis Saisonende wären 800 000 Euro erforderlich gewesen.
Am 20. Oktober stellte Phoenix Antrag auf Insolvenz in Eigenverwaltung mit der Hoffnung, durch Kostenreduzierung und frische Sponsorengelder die Saison zuende spielen zu können. „Die Situation hat sich von den Zahlen her nicht massiv verbessert“, muss Geschäftsführer Patrick Seidel fünfeinhalb Wochen später nun einräumen. Zum einen, weil sich positive Effekte von möglichen Kostenreduzierungen aufgrund von Vertragslaufzeiten erst nach März zeigen würden. Die erwartete Tendenz der Abgänge von Stammspielern, die oberhalb der Bemessungs-Grundlage des Insolvenzgelds verdienen, hätte sich bis auf Richie Williams nicht bewahrheitet. Zum anderen hätte die ohne Reduzierung der Personalkosten hohe, für ein Weiterspielen noch benötigte Summe potenzielle Geldgeber abgeschreckt. „Zusätzliche 800 000 Euro bräuchten wir jetzt, um die Saison geordnet zuende zu spielen“, sagte Seidel, „die Erfahrung der letzten Wochen zeigt, das schaffen wir nicht.“
So setzt man auf Plan B, Profi-Basketball zu erhalten und unter dem Dach der KGaA in den nächsten Saison in der ProA anzutreten. Der allerdings drastische Konsequenzen hat. Die aktuelle Mannschaft würde nur noch am nächsten Sonntag in Ludwigsburg und am 10. Dezember daheim gegen Braunschweig antreten, danach folgte die Einstellung des Spielbetriebs. Phoenix würde als erster sportlicher Absteiger gewertet und könnte im März 2017 das Teilnahmerecht für die ProA beantragen. Dort, so ist der Plan, will man dann in der Spielzeit 2017/18 mit einem Team mit starker Hagener Identität und einem 1,5-Millionen-Etat das obere Drittel anstreben. „Ein ehrlicher Neuanfang, der weh tut“, sagt Seidel. 250 000 Euro zusätzlich brauche man, um nach der Einstellung des Spielbetriebs einen geordneten Rückzug zu finanzieren. Davon werden 50 000 Euro benötigt, um den Spielbetrieb der in der Phoenix gGmbH organisierten Teams von Juniors und Youngsters in den Jugend-Bundesligen aufrechtzuerhalten.