Eine Halbzeit tat sich die BG Hagen gegen Grevenbroich schwer, dann führte Vytautas Nedzinskas sie zum 90:79 (40:43)-Sieg im Heimfinale.
Ihren Teil haben sie erledigt, jetzt warten sie auf den Patzer des Spitzenreiters. Der Mann des Abends von Basketball-Erstregionalligist BG Hagen beim Saisonausstand in der Arena am Ischeland tut dies sogar vor Ort: Vytautas „Vytzka“ Nedzinskas sorgte erst vor 650 Zuschauern für die Wende zum 90:79 (40:43)-Sieg gegen die Elephants Grevenbroich.
Am Samstag fährt er nun nach Düsseldorf und will dort die gastgebenden Giants gegen Tabellenführer EN Baskets Schwelm siegen sehen. Dann hätte der Litauer, von Landsleuten in Düsseldorf mit Tickets versehen, mit der BG einen Titel-Showdown am nächsten Samstag. „Der Sieg im letzten Heimspiel war ein Muss“, bekannte er, „jetzt gucken wir mal, was noch geht.“
Den Schwung der letzten Spiele wollte Domonique Crawford hinüberretten. Erst 40, dann 37 Punkte hatte der BG-Amerikaner zu den Siegen gegen Dorsten und in Ibbenbüren beigetragen, auch diesmal eröffnete er den Punktreigen. Gerade fünf Sekunden waren am Ischeland gespielt, als Crawford – beim Zug zum Korb gefoult – von der Freiwurflinie zweimal traf. Dabei sollte es aber an offensivem Output des Topscorers zunächst bleiben, erst in der Schlussphase der ersten Hälfte trat er wieder in Erscheinung.
Bis dahin prägten eher Gäste-Akteure die Partie. Zunächst Center Lennart Jördell, der mit neun Punkten im Startviertel für den 15:20-Zwischenstand sorgte. Die Hagener dagegen vergaben auch leichte Chancen, agierten zögerlich aus der Distanz – und waren am Korb unterlegen. Erst als die Youngster Pascal Zahner-Gothen und Jasper Günther zum Start ins zweite Viertel ihre Dreier zum 21:20 trafen, schien der Rhythmus gefunden, bei Nedzinskas erstem Distanztreffer lag die BG 31:26 vorn (14.). Ebenso schnell aber vergab sie diesen Vorsprung auch wieder. Die Grevenbroicher Farid Sadek und Marko Boksic sorgten für das 34:41 (18.), erst dank Crawford – zwischenzeitlich abgetaucht – kam die BG kurz vor der Pause noch auf 40:43 heran.
Die Initialzündung, die die Gastgeber offenbar brauchten, gab aber Nedzinskas. Drei blitzsaubere Dreier in Serie bescherten der BG beim 53:50 (24.) erstmals wieder die Führung. Und die Hagener legten dank Moritz Krume und Zahner-Gothen nach, Todor Zahariev krönte die 17:3-Serie mit seinem Fastbreak zum 65:53 (26.).
Zwar bereitete Jördell der BG-Defensive noch einige Sorgen, doch offensiv hatte man nun den Rhythmus gefunden und blieb zweistellig vorn – bis zur Schlusssirene der Saison am Ischeland. „In der ersten Hälfte stockte alles“, befand BG-Trainer Kosta Filippou, „aber ,Vytzka’ hat uns Leichtigkeit und Selbstvertrauen gebracht.“ Mindestens Platz drei hat sein Team nun gesichert, aber es darf auch gern noch ein bisschen mehr sein.
BG Hagen: Zahner-Gothen (13), Crawford (14), Günther (3), Ioannidis, Todor Zahariev (12), Kortenbreer, Plioukas (4), Krume (9), Nedzinskas (21, 6/10 Dreier), Milen Zahariev (14), Philipps.
Beste Grevenbroich: Oldadipo (17), Jördell (26), Sadek (20), Boksic (11).