Schlümpfe und Schlüpfer springen ins Auge

Je oller, desto doller: Die Formation „Alt und geil“ gewann den Kostümpreis. Foto.Richard Holtschmidt

36. BG Freiluftturnier

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Hagen, 18.07.2010, Tim Stratemeyer Hagen.  „Wenige Teams haben sich dieses Jahr verkleidet und es ist auch nicht so ausgefallen, wie es sonst immer war“, stellte Turnierleiter Jens Dahme fest. Deshalb sprangen vor allem zwei Teams ins Auge.

Die einen waren blau wie Wassereis, die anderen, dem sonnigen Wetter entsprechend, in weißen Schlüpfern und Feinrippunterhemden gekleidet. Allerdings bestimmte eher der Teamname „Alt und Geil“ denn die Temperatur die Kleiderordnung. „Wir wollten uns mal etwas Neues einfallen lassen“, erklärte Lars Fabisch, der sich auf einem Rollator abstützte. „Die Anzahl der älteren Menschen nimmt ja stetig zu in unserer Gesellschaft“, erläuterte Marcus Witte augenzwinkernd und stellte klar: „Es geht ja nur um den Spaß an der Freude.“

Ebenso wie die Feinripp-Truppe ausschließlich aus Handballern bestand, tauschte auch das Team „Die Schlümpfe“ das übliche, wegen Harz klebrige, Spielgerät gegen die größere Kugel. „Wir sind alle Handballer und sind schon das fünfte Jahr dabei“, sagte Nadine Brinkmann. Zur Schlumpfidee, die, wie sie beteuerte, völlig nüchtern getroffen wurde, meinte sie: „Wir brauchten ein gutes Einlauflied und ein Kostüm, bei dem man viele Leute darstellen kann.“ Außerdem lockte der Kostümpreis. „Wir sind schon immer kreativ gewesen, haben aber noch nie den .Ersten’ gemacht“, erzählte Brinkmann.

Doch auch bei den Basketballern stand vom Bundesliga- bis zum Kreisligaspieler der Spaß im Vordergrund. „Bei mir ist das nicht so regelmäßig. Mal spiele ich, mal gucke ich nur“, sagte Bernd Kruel, Hagener Urgestein und aktuell Center bei Bundesligist Phoenix Hagen, „doch Spaß macht es immer.“ Nur in der Leistungsklasse bei den Thekenteams musste auch er einen Rückgang feststellen. „Es sind ja nur vier Teams. Früher hatten wir fünf oder sechs pro Gruppe.“ Regelmäßiger als Kruel ist Lutz Grünhage dabei: „Ich habe seit 20 Jahren nicht ausgesetzt. Das ist für mich ein Pflichtturnier“, so Grünhage vom Team „Feierbiest“, der sich seit jeher den anschließenden Montag Urlaub nimmt.

Und auch die Inaktiven, zumindest was den sportlichen Bereich angeht, sind vom BG-Turnier angetan. „Hier trifft man immer Leute, die man kennt. Das ist fast ein Ritual hier“, spielte Jeannette Peiker auf den gesellschaftlichen Charakter des Turniers an. Jan Wilhelm, ehemaliger Handballer von Eintracht Hagen und aktuell in Schalksmühle unter Vertrag, war bei seiner Turnierpremiere ebenfalls begeistert: „Ich hätte nicht gedacht, dass es hier so voll ist.“

Und selbst ein sportliches Ausscheiden auf Emst scheint die Freude auf Emst nicht zu trüben. „Wir sind zwar schon raus, hatten aber den meisten Spaß“, analysierte Cassandra Krüger vom Team „Sportstudio Sommer Mixed“, wobei Teammitglied Daniel Jendreyschak prompt den Grund nachschob: „Die Hälfte von uns kann gar kein Basketball spielen.“

Demnach verwunderte es auch nicht, dass BG-Vorsitzender Fredi Rissmann sich nur lobend äußerte: „Wir sind schon ziemlich zufrieden. Samstag war es richtig voll. Am Freitag kam der Regen zwei Stunden zu früh, aber wir haben alle Spiele gut über die Bühne bekommen.“

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