BG lässt Grevenbroicher Wunder nicht mehr zu

Christofer Speier kam zwar Infekt geschwächt zum Spiel gegen Grevenbroich, aber der BG-Center biss auf die Zähne und war neben Eddie Seward unter den Körben wieder ein Sieg-Faktor. Foto: Michael Kleinrensing

Hagen. Gästetrainer Hartmut Oehmen wollte sich nicht geschlagen geben. „Wir spielen jetzt so, als müssten wir einen Fünfpunkte-Rückstand aufholen“, impfte der Trainer des Basketball-Erstregionalligisten BSG Grevenbroich gestern gegen 22 Uhr seinem Team in einer Auszeit ein. De facto lag seine Truppe bei der BG Hagen aber mit 70:85 zurück. Und es waren nur noch 2:30 Minuten auf der Uhr. Es blieb bis zum Ende beim 15-Punkte-Rückstand. Die BG-Korbjäger gewannen das Duell des Sechsten gegen den Fünften mit 99:84 und setzten sich damit im oberen Drittel fest.

Die 150 Schlusssekunden wurden lang. Weil die Gäste, wie vom Coach verordnet, immer wieder mit Fouls die Uhr stoppten und die BGer damit an die Freiwurflinie zwangen. Hier pendelte sich die Erfolgsquote am Ende bei 50 Prozent ein. Anderenfalls wäre locker ein dreistelliger Erfolg herausgesprungen. Grevenbroich bezahlte seinen vergeblichen Ehrgeiz mit dem Verlust von vier Akteuren durch ­Foulhöchstzahl. „Man muss es versuchen, es hat im Basketball schon Wunder gegeben“, verteidigte Oehmen seine Strategie, die zu einer fast zweistündigen Spieldauer führte.

BG-Coach Kosta Filippou konnte das Freiwurffestival längst entspannt an seiner Bank verfolgen. Die entscheidenden Schritte zum Sieg hatte sein Team nach einem schwachen Start (7:14, 17:23) im zweiten und dritten Viertel gemacht. In erster Linie mit guter Verteidigung. „Grevenbroich ist ein unberechenbarer Gegner, da können immer ein paar böse Würfe fallen“, war Filippou erleichtert, als vor 300 Zuschauern der Sieg perfekt war.

Einmal mehr war das erfahrene Centerduo Eddie Seward und Kristofer Speier mit zusammen 36 Punkten und 24 Rebounds maßgeblich am Erfolg beteiligt. Dabei war zunächst unklar, ob der Infekt geschädigte Speier würde auflaufen können. „Er saß vor dem Spiel ganz blass in der Kabine“, berichtete Kosta Filippou, der neben Seward dann den jungen Moritz Krume starten ließ. Der machte seine Sache nicht schlecht, auch wenn er nicht so auffällig agierte wie die jungen Kollegen Sören Fritze und Max Kramer. Die Mischung bei der BG stimmt – zumindest war es gestern so.

BG Hagen:Shirvan, Fuhrmann, Lungwitz (3), Viardo (7), Fritze (29), Krume (7), Idahosa (2), Speier (18, 10 Rebounds), Kramer (15), Seward (18, 14 Rebounds).

Rainer Hofeditz

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