Lennestadt/Hagen. Drei Tage lang gingen der Vorstand des Stadtsportbundes Hagen und die Mitarbeiter des Servicezentrums Sport in Lennestadt-Langenei in Klausur. Dabei waren nicht nur, aber auch, die wieder in die Diskussion gebrachten Sportstättennutzungsgebühren ein Thema. Wie die Dachorganisation des Hagener Sports dazu steht, formulierte danach der SSB-Vorsitzende Dietmar Thieser drastisch: „Wir sind stinksauer! Die Sportler sind nicht die Deppen der Nation.“
Wie berichtet, stehen die zuletzt im Mai vom Sportausschuss einstimmig abgelehnten Nutzungsgebühren auf der wieder vorgelegten Liste, mit der kurzfristig zusätzliche Einsparungen in Höhe von 20,7 Millionen Euro erzielt werden sollen, damit Hagen Mittel aus dem NRW-Stärkungspakt bekommen kann. Sportstättennutzungsgebühren sollen 316.000 Euro erbringen.
„Wir sind in Hagen einen anderen Weg gegangen, nämlich den der Übergabe von Sportstätten in die Schlüsselgewalt der Verein“, erinnert Thieser daran, dass kein anderer Bereich in der Vergangenheit einen ähnlich großen Beitrag zur Haushaltskonsolidierung geleistet hat wie der Sport. Beides zusammen, Nutzungsgebühren und Schlüsselgewalt, gehe nicht. „Sollte dies den Vereinen auferlegt werden, dann werden wir unsere Mitglieder zu Kundgebungen und Demonstrationen aufrufen“, formuliert der SSB-Chef das Ergebnis der Klausurtagung. „Wir werden zeigen, wozu wir imstande sind und alle Mittel ausschöpfen, die uns zur Verfügung stehen.“
Bisher, so Dietmar Thieser, habe der Sport durch zusätzliches ehrenamtliches Engagement Folgen der Sparzwänge abgefangen. So konnten Spielausfälle abgewendet werden, die durch den Wegfall von Objektbetreuer-Vertretern drohten. „Wir haben das ohne Murren und Knurren gemacht. Aber jetzt ist Schluss!“
Andere Bereiche, vom Theater bis zum Museum, würden nur jammern bzw. ihre Klientel mobil machen. „Ich habe aus diesen Reihen noch keinen Vorschlag gehört, welchen nachhaltigen Beitrag zur Konsolidieren sie leisten wollen“, so der Stadtsportbund-Vorsitzende. „Da wird immer gleich der Untergang des Abendlandes prophezeit. Solch eine arrogante Art und Weise akzeptiert der Sport nicht mehr.“
Rainer Hofeditz