BG kriegt Quittung von Iserlohn ziemlich schnell

Sören Fritze in Aktion. Foto: Michael Kleinrensing

Hagen. Eine altbekannte Weisheit im Sport lautet: Das Derby hat seine eigenen Gesetze. Dass dieser Spruch durchaus seine Berechtigung hat, wurde gestern Abend in der Eilper Otto-Densch-Halle erneut belegt: Nachdem die BG Hagen nach nicht einmal sieben gespielten Minuten mit 26 Punkten (!) geführt hat, gingen die gastierenden Iserlohn Kangaroos am Ende als Sieger vom Platz – und das sogar sehr souverän: Das Team von Matthias Grothe bejubelte mit 82:67 (36:43) einen verdienten Derbysieg.

27:1 – diesen Spielstand hätte sich wohl kaum ein BG-Anhänger erträumen lassen. Schon gar nicht gegen den Aufstiegskandidaten aus Iserlohn. Jeder Wurf fiel ins Netz, jede Aktion der Kangaroos war hingegen zwecklos. Besonders BG-Rückkehrer Greg Ktistos verzauberte die Fans mit seinen Distanzwürfen. „An so einen Spielstand kann ich mich vielleicht erinnern, als ich noch mit der U16 gespielt habe“, grub Iserlohns Grothe in der Vergangenheit und gab zu: „Wir waren mental überhaupt nicht auf der Höhe.“ Doch die Iserlohner, durchaus bekannt für ihre gefährlichen Läufe, setzten nun vor einer beeindruckenden Kulisse von fast 700 Zuschauern zu einer Serie an, die sie wohl selbst nicht für möglich gehalten hätten.

Der starke Fabian Bleck und Co. zwangen der BG nun ihr Spiel auf, rückten in der Verteidigung enger zusammen und erspielten sich immer mehr Selbstvertrauen. Die Gastgeber verwarfen nun einiges von außen, was die Kangaroos zu schnellen Fastbreaks ausnutzen. Bereits zur Halbzeit war der Anschluss wieder gefunden, ehe Iserlohn die lethargisch agierenden Hausherren im dritten Spielabschnitt völlig überrollte und bis zum Ende nichts mehr anbrennen ließ. Bei der BG ging gerade im Angriff die Ordnung verloren. Mal wurde überhastet abgeschlossen, mal landete der Ball im Aus oder einem Mitspieler auf dem Fuß. „Wir haben das Iserlohner Spiel zugelassen. Die Quittung kommt dann ziemlich schnell,“ bedauerte BG-Trainer Kosta Filippou. „Vielleicht sind wir zu gut gestartet“, mutmaßte der enttäuschte Coach.

In der letzten Sekunde der brisanten Begegnung setzte Bleck mit einem sehenswerten Dunking nicht nur den Schlusspunkt, sondern ein Ausrufezeichen auf einen spektakulären Lauf, der der Grothe-Truppe im Kampf um den Aufstieg einen gehörigen Schub verpassen dürfte. „Ich habe immer an meine Mannschaft geglaubt“, freute sich der Gästetrainer und sparte nicht mit Lob: „Ich muss vor ihnen den Hut ziehen.“  zur Fotostrecke

Dominik Brendel

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