Sechs Spiele, sechs Siege – die Bilanz von Basketball-Regionalligist BG Hagen ist makellos. Als Spitzenreiter trifft man nun auf die Teams aus der oberen Tabellenregion, beginnend mit den Aufstiegs-Favoriten Elephants Grevenbroich (Freitag, 20.15) und Noma Iserlohn. Vor den Top-Spielen sprach die WP mit Klubchef Fredi Rissmann über die Gründe des Aufschwungs.
Können Sie sich noch erinnern, wann die BG zuletzt die 1. Regionalliga angeführt hat?
Fredi Rissmann: Nicht wirklich, das ist schon lange her. Wir waren ja länger in der 2. Bundesliga, haben dann nach der Lizenzabgabe 2004 an Phoenix in der 2. Regionalliga wieder angefangen. Und uns in den letzten Jahren kontinuierlich wieder nach oben entwickelt.
In den ersten Spielen hat die BG fast ausnahmslos gegen Teams aus der unteren Tabellenhälfte gespielt. Ist ein Spitzenplatz zu hoch gegriffen für das tatsächliche Leistungsvermögen?
Wir sind schon da, wo wir hingehören. Unter die ersten Fünf wollen wir auf jeden Fall. Ob wir am Ende noch Erster sind, ist natürlich eine andere Frage. Für mich sind immer noch Iserlohn und Grevenbroich die Aufstiegsfavoriten, nominell ist Grevenbroich die bestbesetzte Mannschaft der Liga. Aber wir müssen uns nicht verstecken. In Sechtem, Herford oder Ronsdorf muss man erstmal gewinnen. So wie es bisher gelaufen ist, gehe ich davon aus, dass wir unter den ersten Drei landen werden.
Wo liegen denn die Gründe, dass es noch besser als 2012/13 läuft?
Das ist ja eine ganz andere Mannschaft. Wir sind nicht mehr so berechenbar für unsere Gegner wie im letzten Jahr mit Eddie Seward und Kristofer Speier. Es sind nicht mehr nur vier, sondern acht oder neun Leistungsträger. Auch wenn etwa Sören Fritze oder Greg Ktistos mal einen nicht so guten Tag erwischen, müssen wir nicht gleich das Spiel verlieren. Die Mannschaft ist körperlich topfit, mit Torben Paulsen, Christopher Viardo und Amadeus Lungwitz haben wir gleich drei Fitnesstrainer im Team. Und mit Kosta Filippou einen Trainer, der sich in den letzten Jahren weiterentwickelt hat und in Ruhe arbeiten kann.
Sollte es weiter so gut laufen, stellt sich irgendwann die Frage nach einem möglichen Aufstieg. Beschäftigen Sie sich schon mit der ProB?
Die ProB als Liga halte ich nach wie vor nicht für gelungen. Ob sie nicht nur teurer sondern auch attraktiv er wäre, ist also die Frage. Aber es gibt sicher junge Spieler, die für ihre Weiterentwicklung Wert darauf legen, Zweitliga-Spieler zu sein. Und sicher überlegen einige, in der ProB in Herten, Schwelm oder demnächst vielleicht Iserlohn zu spielen – und nicht bei der BG. Deshalb ist die ProB natürlich ein Thema für uns, mit den Kriterien habe ich mich schon beschäftigt. Überhaupt arbeiten wir daran, das Ganze immer professioneller zu gestalten. Aber der Aufstieg in einem bestimmten Zeitraum war nicht Zielvorgabe und ist absolut kein Muss.
Sehen Sie die guten Leistungen auch vom Publikum honoriert?
Ja, wir merken, dass wir mehr Zuschauer haben. In den letzten Jahren gab es mal einen Adam-Baumann- oder Eddie-Seward-Effekt, aber das hielt nicht die ganze Saison über. Jetzt gefällt den Leuten unsere Art zu spielen.
Axel Gaiser