Salzkotten/Hagen. Kosta Filippou steht mit seinem Handy vor der Hederauenhalle in Salzkotten. Der Basketballtrainer sucht gerade etwas Ruhe für ein Gespräch – das kann er vergessen. „BG Hagen ist der geilste Klub der Welt“ oder „Spitzenreiter, Spitzenreiter. Hey, hey“ rufen Fans seines Teams laut in seine Ohren – und durch den Telefonhörer. Es lässt sich erahnen, wie das Spitzenspiel der 1. Regionalliga beim Favoritenschreck TV 1864 Salzkotten ausgegangen ist. „Wir haben gewonnen. Mit 101:93“, lacht Filippou.
Der 15. Sieg im 16. Spiel ist das nächste Kapitel des Märchens der BG Hagen. In Salzkotten war man trotz Tabellenführung nicht als haushoher Favorit angereist, schließlich hat der TV in dieser Saison bislang jedes Regionalliga-Schwergewicht daheim zu Fall gebracht. Außerdem mussten die Hagener verkraften, dass mit Moritz Krume ein Leistungsträger für drei bis vier Wochen ausfällt. Das Sprungwunder hat sich im Training einen Bänderriss zugezogen – zum Glück hatte man aber Neuzugang Philip Perre mit.
Es entwickelte sich ein munteres Spielchen, in dem beide Mannschaften viel punkteten. Die Gäste übernahmen Ende des ersten Viertels die Führung (29:28), ehe es im zweiten Abschnitt weiter hin und her ging. Ein Dreier mit der Halbzeitsirene brachte die Sälzer auf 49:51 heran.
Den Zuschauern in der Hederauenhalle war klar: Dieses Spitzenspiel wird bis zum Ende spannend bleiben. Und sie täuschten sich nicht. Der TV führte nun stets mit zwei bis drei Zählern. Bis zur 37. Minute.
Es ging nun in die ganz heiße Phase der Partie. Die BG, die einen starken Einstand von Perre bekam, kennt diese Phasen nur zu gut. Auch auswärts. In Iserlohn hat man trotz ohrenbetäubender Kulisse ganz kühl sein Ding durchgezogen. Und genau so sollte es an diesem Freitagabend auch in Salzkotten kommen: Marcus Ligons griff sich wichtige Rebounds, Thorben Paulsen traf entscheidende Freiwürfe. „Alle haben sich den Allerwertesten aufgerissen“, lobte Filippou. So ist er es gewohnt von seinem Team. Und auch von den BG-Fans. „Die waren heute wieder super“, sagte Filippou glücklich. Glücklich und ein wenig taub.
BG Hagen: Shirvan (4), Paulsen (6), Ble (8), Viardo, Perre (13), Fritze (4), Nedzinskas (29), Ioannidis (6), Ligons (31).
Dominik Brendel