Ausgerutscht! Ob Theo Ioannidis und seine BG-Kollegen schon für den Rest der Saison am Boden sind, wird sich zeigen. Foto: Jörg Laube
Durch die in dieser Höhe völlig unerwartete 58:88-Heimschlappe am vergangenen Freitag gegen Konkurrent Noma Iserlohn gab Basketball-Erstregionalligist BG Hagen die Tabellenführung an die jetzt punktgleichen, aber im direkten Vergleich besseren Waldstädter ab. Sind die Aufstiegshoffnungen fünf Spieltage vor Saisonschluss damit geplatzt? Unsere Zeitung führte mit BG-Chef Fredi Rissmann (Bild) ein Interview.
Herr Rissmann, glauben Sie, dass Iserlohn auf der Zielgeraden noch einmal patzt, so dass ihre Mannschaft, wenn sie alle noch ausstehenden Spiele gewinnt, doch wieder vorbeiziehen kann?
Fredi Rissmann: Natürlich spricht jetzt mehr für Iserlohn als für uns, aber möglich ist noch alles. Die Iserlohner können noch ein Spiel verlieren. Ich erinnere mich an das Jahr 1997. Damals hatten wir uns schon mit der Regionalliga-Vizemeisterschaft abgefunden. Aber am letzten Spieltag verlor Tabellenführer Dortmund in eigener Halle nach Verlängerung gegen Köln-Nord und wir stiegen in die 2. Bundesliga auf. Deshalb hake ich die Saison noch nicht ab, sondern ich mache gerade den Lizenzantrag für die 2. Liga ProB fertig.
Haben Sie heute eine Erklärung dafür, wie es zur 30-Punkte-Klatsche kommen konnte? Zumal Iserlohn nach der Pause mit Kris Schwarz durch eine Verletzung und den disqualifizierten Chris Ellis auch noch zwei Leistungsträger verlor?
Vieles ist im Sport Kopfsache. Im Hinspiel war es ja ähnlich, nur umgekehrt. Da haben wir mit neun Punkten zurückgelegen und dann unseren Litauer Vytautas Nedzinskas verloren, der bis dahin stark gespielt hatte. Am Ende haben wir mit 16 Punkten gewonnen. Hinzu kommen manchmal Kleinigkeiten, durch die Spiele kippen können. Zum Beispiel, wenn man zweimal beim Dreierversuch gefoult wird, ohne das dies von den Schiedsrichtern geahndet wird. Womit ich nicht sagen will, dass die Schiedsrichter Schuld an unserer Niederlage gegen Iserlohn waren.
Wie geht es jetzt beim Erstregionalliga-Team weiter?
Wir wollen die Saison vernünftig zu Ende bringen und den bisher guten Gesamteindruck nicht verblassen lassen. Unser Stammpublikum weiß, was wir bisher für eine starke Spielzeit absolviert haben. Letzten Freitag waren unter den 800 Zuschauern in der Halle viele, die zum ersten Mal in dieser Saison da waren. Schade, dass wir uns an diesem Abend nicht von unserer guten Seite präsentieren konnten.
Wenn Iserlohn in die 2. Liga ProB aufsteigt, wie groß ist dann die Gefahr, dass der Nachbarschaftsklub für Talente, beispielsweise für Doppellizenzspieler von Phoenix, weitaus interessanter wird als die BG?
Das muss man abwarten. Den Doppellizenzspielern kommt entgegen, dass wir unsere Heimspiele in der Regel freitags austragen. Dadurch wird die Zahl der Überschneidungen mit den Phoenix-Terminen reduziert. In der ProB wird am Samstag oder Sonntag gespielt. Für einen Freitagstermin braucht man das Einverständnis des Gegners, mit dem man in der Regel nicht rechnen kann.
Wenn der Aufstieg verpasst wird, was wird dann die Zielsetzung für die nächste Regionalliga-Saison?
Platz drei bis fünf – wie vor dieser Spielzeit.
Restprogramm für BG Hagen und Noma Iserlohn
Die BG Hagen tritt in der 1. Basketball-Regionalliga noch dreimal auswärts und zweimal zu Hause an. Die Reihenfolge der Spiele: Düsseldorf (A = auswärts), Schalke (H = heim), Dorsten (A), Wulfen (H), Münster (A).
Noma Iserlohn legt am kommenden Freitag mit einem Heimspiel gegen Salzkotten vor. Danach spielt der aktuelle Spitzenreiter noch gegen Herford (A), Barmen (H), Sechtem (A) und Grevenbroich (H).
Rainer Hofeditz