Den Willen hatte Thorben Paulsen zweifellos bewiesen. Der Guard der BG Hagen entriss Christian Marquardt den Basketball und stürmte auf den Korb zu, doch den Dunking-Versuch setzte er auf den Ring. Die Szene in der 39. Minute war sinnbildlich. Die Gastgeber wollten zwar, konnten aber nicht wirklich. Im Freitagabend-Spiel der 1. Regionalliga verlor die BG in heimischer Halle gegen den BSV Wulfen mit 77:97 (42:48).
„Wir haben gegen eine bombenstarke Wulfener Truppe gespielt. Die wussten nicht, wie man daneben wirft“, zollte BG-Trainer Kosta Filippou nach dem Spiel erstmal standesgemäß dem Gegner Respekt. Doch er kam nicht drum herum, die angespannte Personalsituation als Grund für die deutliche Niederlage auszumachen. „Wenn so viele Leistungsträger auf den kleinen Positionen ausfallen, dann ergeben sich nun mal neue Konstellationen auf dem Feld, die wir so vorher nie hatten. Natürlich ist es dann schwierig, einen Rhythmus zu halten.“
Furioses erstes Viertel
Zumindest im ersten Viertel hatten die BGer einen prächtigen Spielfluss. Mit einem überragenden 12:0-Lauf zog das Filippou-Team auf 27:12 davon. Aber von Nervosität oder Verzweiflung war bei Wulfen nichts zu spüren. Marquardt, Chris Brown und Gael Hulsen trafen, trafen und trafen. Und so kämpften sich die Gäste im zweiten Viertel wieder in Front.
Der BSV wollte den Sieg, unbedingt sogar, und deswegen enteilten die Herren in Rot und Weiß nach der Pause unbeirrt davon. 58:70, 65:80, 73:95. Nur beim Versuch, den „Hunderter“ zu knacken, flogen die Bälle entweder an den Ring oder direkt ins Aus. Doch auch so hatte Wulfen eine Dreier-Quote von 50 Prozent. „Wahnsinnig gut“, bekannte Filippou. Zwar trafen seine Jungs von außen kaum schlechter, Vytautas Nedzinskas versenkte sogar fünf von sieben Distanzwürfen, doch die Durchschlagskraft am Korb fehlte. „Wir hatten einfach nicht genug Power“, sagte Filippou. Auch bei den vermeintlich einfachen Körben.
Dominik Brendel