Auch in Augsburg ist BG-Turnier Pflichttermin

Das Basketball-Freiluftturnier der BG Hagen – auch in seiner 41. Auflage – schreibt jedes Jahr seine eigenen, kleinen Geschichten. Zum Beispiel die von Jens Stork. Den gebürtigen Hagener, der früher als Aktiver und Trainer bei den Eilpern aktiv war, zog es vor etlichen Jahren aus beruflichen Gründen nach Augsburg. Am Freitagmorgen setzte er sich jedoch in München ins Flugzeug, um Freitag bis Sonntag den „Pflichttermin“ rund um die Emster Sporthalle und den Schulhof nicht zu verpassen. „Ich habe schon ein sehr inniges Verhältnis zu diesem Verein und zu dem Turnier“, erzählt Stork, „man trifft hier jedes Jahr alte Bekannte wieder. Ich habe das Gefühl, nie weggewesen zu sein.“ Bis heute Nachmittag bleibt er in Hagen, ehe es zurück nach Augsburg geht.
Bananenbieger mit Campingwagen

Ein anderes Beispiel: Die Bananenbieger aus dem Volmetal. Die, nicht ganz passend zu ihrem Namen, im Schottenrock auftraten. Um nicht abends noch den Weg ins Volmetal antreten zu müssen, stellten sich die Jungs, allesamt Handballer, einen 7,5 Tonnen schweren Campingwagen hinter den Emster Marktplatz. So ersparten sie sich auch die lästige, frühmorgendliche Anreise. „Der eine verschläft, der nächste steht noch unter der Dusche, der dritte hat keine Lust mehr. Diese Probleme haben wir durch das Schlafen auf Emst gelöst“, berichtete Yannick Blümel, der zusammen mit seinen Kameraden am Samstagmorgen zu den ersten Besuchern auf dem Turniergelände gehörte. Gemeinsam mit den Putzfrauen, die noch mit den Säuberungsarbeiten vom Freitagabend (- und Nacht) beschäftigt waren. „Im Vordergrund steht natürlich der Spaß und der Teamgeist“, ergänzte Team-Mitglied Ivan Jozinovic. Allerdings hatten die Bananenbieger auch ein sportliches Ziel: Endlich den Viertelfinalfluch im Rookie-Wettbewerb zu besiegen. Es hat nicht geklappt. „In einem echten Basketballkrimi haben wir mit zwei Punkten verloren“, ärgerte sich Yannik Hoffmann.

An den Start ging auch der TSV Hagen Unified. Das Team, in dem Hagener mit und ohne Behinderung zusammenspielen. Zu dieser Truppe gehört Dominik Buchsbaum: „Wir wollen hier zweieinhalb Tage Spaß haben und Freunde treffen.“ Ähnlich entspannt ging Max Keim von den „Pfundskerlen“ in das Spaßturnier: „Wir sind eine reine Hobbytruppe und haben keine Ziele. Dafür läuft es allerdings ganz ordentlich.“ Von den ersten drei Spielen wurden zwei gewonnen.

Erstmalig auf dem Turnier-Programm stand ein Baumstammwerfen, organisiert vom TuS Deutsche Eiche, einem Trägerverein der BG. Seit rund 30 Jahren findet das Baumstammwerfen traditionell auf dem Sommerfest des TuS statt, diesmal fiel das Event aber aus. „Und dann haben wir uns dazu entschieden, das Baumstammwerfen in das Turnier zu integrieren“, erklärte Jutta Putsch, die Geschäftsführerin der Deutschen Eiche. Eigentlich sollte der Weitwurf-Wettbewerb am Samstag gegen 14 Uhr starten, ein kurzer, aber starker Regenschauer verursachte jedoch einen kleinen, zeitlichen Verzug. Spaß hatten die Teilnehmer, die drei Würfe hatten, trotzdem. Zum Beispiel der Spieler („Nenn mich Bärchen“) der Hobbymannschaft „Circus Balligallimanege frei“, der kurz Zeit fand, um seine Schmeiß-Technik zu erläutern: „Beide Hände geschlossen halten, in die Knie gehen und den Baumstamm an die Schulter lehnen.“ Mit dieser ziemlich banalen Technik kam er auf stolze 6,40 Meter in seinem ersten Versuch. Noch erfolgreicher waren er und sein Team im prestigeträchtigen Kostümwettbewerb: Die Ansammlung verschiedenster Zirkuskünstler siegte vor „Novys Glücksamish“ und „Spice Burger“ – ein zweites „Schotten-Team“, das stilecht sogar eine Dudelsack-Band engagiert hatte.
Nächtliche Randale

Bis auf den kurzen Regenschauer am Samstag lief auch aus Sicht der Organisatoren alles weitgehend nach Plan. Nur wenige Verletzungen, keine Streitereien, keine überharten Spiele. „Die Mannschaften sind alle super drauf, dann kommt die gute Laune von ganz alleine“, sagte BG-Vize Niklas Wetzel, der sich wieder über die Evergreens – etwa „Dosenbier macht schlau“ – und neue Gesichter unter den 87 Mannschaften freute. Für Ärger sorgte allerdings nächtliche Randale einer offensichtlich von außen kommenden Bande vor dem letzten Turniertag in der Halle und auf der Campingwiese im Park. Ein BG-eigener Putztrupp musste frühmorgens aufräumen, mit einstündiger Verspätung konnten die Spiele dort beginnen. „Wir werden wohl nicht umhin kommen, künftig Security-Personal einzusetzen“, bedauerte BG-Chef Fredi Rissmann, möglicherweise müsse man das Startgeld erhöhen.

Finalergebnisse im Überblick.:

Mixed, Endspiel: 20 Jahre Dosenbier macht schlau – What a release 48:40. Spiel um Platz 3: Too fast, too furious – nox-nussi-magic-cinderella-melodie 39:33.

Hobby, Endspiel: Novys Glücksamish – Einer geht noch rein 37:32. Spiel um Platz 3: Feuervogel 2.0 – Hello Titty 38:32.

Rookies, Endspiel: Sportfreunde Bochhammer – Team Unified 34:28. Spiel um Platz 3: Schmeckt schon wieder – Spiceburger 24:18.

Flemming Krause