Eine Planinsolvenz soll Phoenix Hagen vor dem Lizenz-Entzug bewahren. Grund für die existenzgefährdende Entwicklung ist die Altschuldenproblematik.
Mit dem Gang zum Amtsgericht und dem Antrag auf Planinsolvenz möchte Phoenix Hagen in dieser Woche einem drohenden Lizenzentzug zuvorkommen. Da aufgrund der Altschuldenproblematik und sinkender Zuschauerzahlen aktuell die Liquidität fehlt, um den Spielbetrieb sowie die Gehälter zuverlässig bis Weihnachten zu finanzieren, haben sich Aufsichtsrat und Geschäftsführung auf diesen Schritt verständigt. Begleitet wird Phoenix auf diesem Weg von einem Insolvenz-Profi, während das Gericht einen Sachwalter als Vertreter der Gläubiger dem Verein zur Seite stellt. Mit einer Insolvenz in Eigenverwaltung bewahrt die Basketball-Gesellschaft sich ihre Handlungsfähigkeit und kann den laufenden Ligabetrieb auch die folgenden 29 Spieltage fortführen. Die Liga, mit der dieses Verfahren bereits abgestimmt wurde, wird dem bislang sieglosen Team als Sanktionierung in der Abschlusstabelle vier Punkte abziehen.
Hauptursache für diese existenzgefährdende Entwicklung ist die Altschuldenproblematik. Zwar konnten die Verbindlichkeiten von 1,2 Millionen Euro zu Beginn des Jahres 2015 auf inzwischen 400 000 Euro reduziert werden. Damit fehlen jedoch die Mittel für das laufende Ligageschäft. Mit der Planinsolvenz eröffnet sich jetzt die Chance, bestehende Spielerverträge aufzulösen und die Ausgaben deutlich zu senken. Sportlich scheint somit der Weg von Phoenix Hagen in die zweite Liga vorgezeichnet.
Martin Weiske