BG ist Oberligasieger-Besieger – und das doppelt
(44:31) 28:13, 16:18, 13:20, 28:27
Wer hätte das am Sonntagmorgen noch geglaubt? Auch im zweiten Aufeinandertreffen kann sich BG gegen den Oberligameister durchsetzen.
Am sonnigen Abschlusstag der Oberliga trafen zwei Mannschaften aufeinander, deren Tabellenstand nichts über das wirkliche Potential aussagte. Glaubte man vor dem Spiel an eine Revanche seitens der Siegener, die zähneknirschend schon ihr Heimspiel mit einem Punkt Differenz abgeben mussten, sah es bis zur 15. Minute aus, als spielten wir gegen den Tabellenletzten. Aber es zeigte sich heute, dass weder die Siegener Spieler, noch deren Trainer, darüber hinaus aber bei Weitem die zuschauenden Eltern der Herausforderung gewachsen waren. Und gerade bei den beiden letzteren ging es eher um das Auftreten und Benehmen. Saisonleistung sehr gut, Kopfnoten aber heute eher mangelhaft, könnte man sagen.
Das erste ließ sich ganz gut an. Siegen eröffnete das Viertel, musste aber durch anfängliche Fouls die Hagener schnell auf 7:2 davonziehen lassen. Der Ausgleich konnte kurz darauf durch den Siegener Dreierprofi (später gelangen ihm noch ein paar), hergestellt werden, aber BG konnte durch Freiwürfe und schön herausgespielte Punkte schnell enteilen. Der Punktestand von 28:13 zur ersten Pause zeigte die starke Offensivkraft, sowie eine gut organisierte Defense, die die Siegener zu einigen Turnovers zwang.
Leider hatte sich der Siegener Co-Trainer ob der Foulentscheidungen (ein technisches gegen ihn direkt, dann ein unsportliches gegen einen seiner Spieler) gar nicht im Griff und ging permanent die beiden konsequent pfeifenden Schiedsrichter an, was diese dazu brachte, ihn durch das Technische etwas wieder auf den Boden zurückzuholen. Dies gelang nicht, und er verließ auf Anraten des grauen Duos sowie seines Trainerkollegen dann erst einmal die Halle, um sich abzukühlen. 8 Fouls zu 7, immerhin konnte Siegen hier eine Führung erarbeiten.
Euphorisch pausierten unsere Jungs, nur die Siegener hatten leicht den Faden verloren. Es dauert im zweiten Viertel fünf Minuten, bis den Gästen zum Stand von 41:15 der erste Korb des Viertels gelang. Jetzt war das Punkteglück eher auf Siegener Seite, die durch eine 14:2-Serie wieder etwas zu BG aufschlossen. Aus dem großen herausgespielten Vorsprung und den wieder durch viele gegnerische Fouls sich bietenden Chancen, konnten unsere Jungs kein Kapital schlagen, weil kaum Freiwürfe verwandelt werden konnten (2 von 10). So ging das zweite Viertel knapp mit 16:18 an die Gäste.
Beim Stand von 44:31 zugunsten BG begaben sich die Spieler in die Halbzeit, ein Gästevater aber zum Tisch, um gegen die Notierung der Fouls auf Siegener Seit zu protestieren. Auch hier reagierten die beiden Schiris abgeklärt und konsequent. Kurzfristig stand sogar die Fortführung des Spiels auf der Kippe. Erst als sich der Protestant aus der Halle entfernte, ließen die Zwei das Spiel wieder anpfeifen. Jetzt muss man sich aus Sicht des „neutralen“ Beobachters wirklich fragen, was für Vorbilder beim Jugendsport hier auf der Bank und der Tribüne gesessen haben. Zwei Trainer, die weit über das gewohnte Maß an Fairness sowohl die Schiedsrichter (in erheblichen Maße) als auch den Tisch kritisierten. Die mitgereisten Eltern standen ihrem coachenden Duo allerdings in nichts nach. Störende Zwischenrufe bei Freiwürfen und dauerhaftes Anzweifeln des Punktestands sind hier nur am Rande zu erwähnen. Außer den Siegener Zurufen untereinander „Hau drauf!“ lassen wir den Rest aus Höflichkeit mal lieber weg. Ob man sich dann in anderen Situationen – wie geschehen – darauf berufen kann, dass es sich um ein „Jugendlichenspiel“ handelt, bezweifle ich da. Da muss man sich wirklich mal an die eigene Nase fassen.
Aber auch Basketball wurde in der zweiten Hälfte gespielt.
Es entwickelte ein offener Schlagabtausch, wobei der Gast durch mehr Trefferglück, besser genommene Würfe und (!) unser Freiwurfpech sich langsam aber sicher immer weiter an uns ranschlich, u.a. durch den zweiten von vier Dreiern der Nr. 5. Der Stand von 55:51 war der knappste in diesem Durchgang. Trotzdem wurde es immer enger und enger.
Erwähnenswert in diesem Viertel ist nur noch, dass immerhin der erste Heißsporn bei Siegen dann durch sein fünftes Foul ausschied.
Wir starteten mit 57:51 ins letzte Viertel. Jonas hatte hier seinen Lauf und schaffte durch 11 nahezu aufeinander folgende Punkte wieder ein schönes 11-Punkte-Polster (70:59). Doch Siegen hatte sich noch lange nicht aufgegeben. Gepusht durch das lautstarke Gästepublikum kam man nochmal auf 74:71 heran. In diesem Moment muss man unseren Jungs echt Nervenstärke attestieren, denn abgeklärt erspielten sie sich weiterhin Möglichkeiten und nutzen die Schwächen der Siegener super aus.
Wurde es auch am Ende knapper als erwartet, haben wir heute einen ausgeglichenen Trainer auf unserer Seite und ein tapfer kämpfendes Team gesehen. Sicher haben sie sich durch die starke Führung bis zum zweiten Viertel vielleicht etwas benebeln lassen.
Aber am Ende stehen wir zum Abschluss der Saison, die uns durch erhebliche Verletzungsausfälle die Sache nicht leicht gemacht hat, als doppelter Sieger gegen ein ansonsten ungeschlagenes Team auf dem (eher nicht verdienten) sechsten Platz der Oberliga. Nicht auszudenken, was noch möglich gewesen wäre, aber es hat nicht sollen sein.
Hätte, könnte, wäre. Am Ende hätten wir den direkten Vergleich gegen Siegen gehabt :)
J. Hallermann (36), L. Rohrschneider, M. Maliga (18), J. Migge (2), T. Wiedemann (6), P. Wolter, P. Antoniadis, J. Wiedemann (13), N. Parasidis (2), L. Langermann (8).
P.S.: Vielen Dank an alle, die an dieser schönen Saison ihren Anteil hatten! Nicht nur Spieler und Trainer, sondern auch die Eltern, die das Catering übernommen und ihre Jungs auf den Auswärtsfahrten so vielzählig begleitet haben. Es war immer ein Riesenspaß!