Nicht die angezeigten zwei, sondern um drei Jahre verlängerte Kosta Filippou seinen Vertrag als Trainer bei der BG Hagen. An dessen Ende im Sommer 2020 wird er zwölf Jahre BG-Chefcoach sein.
Kosta Filippou unterschreibt bei Basketball-Regionalligist BG Hagen Dreijahresvertrag, geht in Trainerjahre zehn bis zwölf.
Bisher war Ingo Freyer die Referenzgröße, wenn es um langfristiges Wirken als Basketball-Trainer ging. Nur das Bundesliga-Aus von Phoenix Hagen Ende November verhinderte, dass er das Jahrzehnt auf der Bank voll machte. Demnächst wird Freyer indes von Kosta Filippou übertroffen. In seine zehnte Saison bei Regionalligist BG Hagen geht der 38-Jährige in der neuen Saison, doch er schloss mit Klubchef Fredi Rissmann nun sogar erstmals einen Dreijahres-Vertrag. „Die Entwicklung hier ist noch nicht am Ende, ich sehe noch enormes Potenzial“, sagt Filippou, der jüngst die Trainer-A-Lizenz erwarb.
Dass der gemeinsame Weg von Filippou und der BG nach neun Jahren – gerade nach einer so erfolgreichen Saison wie 2016/17 – nicht beendet sein sollte, war schon länger klar. Ob der BG-Coach weiterhin auch bei der Phoenix-Nachwuchsakademie mitarbeiten soll, darüber verhandelte Rissmann indes in den letzten Wochen mit dem künftigen Zweitligisten. Da Phoenix in der ProA aber weniger hauptamtliche Jugendtrainer als zuvor benötigt, bestand kein Bedarf mehr. „Angesichts der wirtschaftlichen Gesamtsituation war das leider nicht mehr möglich“, bedauerte Phoenix-Geschäftsführer Patrick Seidel, „wir gehen eben nicht mehr von geplanten 2,8 Millionen Etat wie in der Bundesliga sondern aktuell von 1,0 Millionen aus.“
Für Filippou bedeutet dies, dass er nach dem Ende seiner Tätigkeit bei der Phoenix-Akademie am 30. Juni komplett für die BG arbeiten wird. Und dort zusätzliche Arbeiten – etwa als Sport-Koordinator zwischen Senioren- und Jugendmannschaften – übernehmen soll. „Kosta wird sich verstärkt in der Jugend, dem Ausbau der Vereinsstruktur und beim Sponsoring einbringen“, sagt Rissmann. „Das Sponsoring in Hagen ist eine schwierige Angelegenheit, da muss man kreative Ideen suchen“, ist Filippou überzeugt. Eine ist die „BG-SupporterCard“, bei der nach Bamberger Vorbild Interessenten die Jugend mit zehn Euro monatlich unterstützen und Rabatte bei BG-Partnern erhalten. Auch die Entwicklung der Geldgeber für das Regionalliga-Team will er vorantreiben, um mittelfristig Aufstiegschancen wahrnehmen zu können. „Die Vorgabe an Strukturen in der ProB ist schon enorm“, sagt Filippou, „da muss man rechtzeitig die Voraussetzungen schaffen.“
Crawford beendet Karriere
Wobei ein Aufstieg bei der BG kurzfristig nicht als Ziel ausgegeben wird. „Andere Regionalligisten haben mehr Power, Spieler zu verpflichten“, sagt Filippou, denkt etwa an Düsseldorf oder Münster. Sein Team wird neben dem nach Griechenland zurückkehrenden Haris Plioukas auch US-Fügel Domonique Crawford verlassen, der seine Profikarriere beendet. In den Gesprächen mit Moritz Krume, Alex Kortenbreer, Theo Ioannidis, Vytautas Nedzinskas und Niklas Philipps sieht man sich dagegen auf gutem Weg, nur noch Details seien zu klären. „Zunächst versuchen wir, so viele deutsche Spieler wie möglich zu bekommen“, sagt der Trainer, „dann besetzen wir die Importplätze.“ Da sei man grundsätzlich auch an einer Rückkehr der Bulgaren Todor und Milen Zahariev interessiert.
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Ob Akteure wie Jasper Günther, Marco Hollersbacher oder Pascal Zahner-Gothen künftig nicht nur für Phoenix sondern mit Doppellizenz auch für die BG spielen, müsse sondiert werden. „Für junge Spieler sind wir Ausbildungs- und Durchgangsstation“, weiß Filippou. Angesichts der durch den hauptamtlichen Coach Vid Zarkovic beflügelten guten Jugendarbeit bei der BG, die in der nächsten Saison erstmals mit allen Nachwuchs-Teams in der höchsten NRW-Spielklasse vertreten sein wird, ist ihm um den Talent-Nachschub aber nicht bange. Auch deshalb hat Filippou bis Mitte 2020 verlängert.
Axel Gaiser