23.11.2012 | 23:28 Uhr
Hagen. Er kam erst zehn Minuten vor Spielbeginn. Zum Glück noch gerade rechtzeitig. Denn der zuvor beruflich reisende Kristofer Speier führte Basketball-Erstregionalligist BG Hagen zu einem äußerst schmeichelhaften 82:73 (39:35)-Erfolg gegen BBG Herford. „Gut, dass der Flieger pünktlich gelandet ist“, fand nicht nur Coach Kosta Filippou. Der 31-jährige Deutsch-Amerikaner Speier rettete seine Farben in Eilpe vor einer potenziellen Bruchlandung gegen einen schwachen Aufsteiger.
Das Fazit von Kapitän Dennis Shirvan fiel nach der Schlusssirene kurz wie präzise aus: „Zwei Punkte.“ Denn die BG sprühte vor 250 Zuschauern zumindest über weite Strecken nicht gerade vor Spiellaune. Immer wieder schlichen sich Fehler in der Offensive ein, in der Verteidigung stand man gerade in der ersten Hälfte gegen Herfords starke lange Garde nicht selten falsch. Wenigstens im dritten Viertel blitzte zwischendurch die Qualität der BGer auf, ein Dunking von Edward Seward brachte erstmals eine zweistellige Führung (49:39/25.). Doch nun waren die Gastgeber für vier Minuten völlig von der Rolle: Sechs unnötige Ballverluste gestatteten es den Gästen das Geschehen wieder völlig offen zu gestalten (51:50/29.). „Herford war im ganzen Spiel wie eine Klette“, fand Filippou. Doch nun drehte Speier richtig auf: Ein Drei-Punkt-Spiel unterbrach Herfords 9:0-Serie – und schien der BG eine Menge Energie zu geben. Denn nun ging alles ganz schnell: Zwei Dreier von Sören Fritze und Max Kramer sowie ein weiterer Distanzwurf von Speier, der zudem auch in der Verteidigung stets richtig stand und vier Ballgewinne ergatterte, brachten eine beruhigende 69:55-Führung (33.). Spätestens nach Zuckerpass von Fritze auf Speier zum 73:55 war die Partie, die danach wieder vor sich hinplätscherte, gelaufen. „Kristofer übernimmt für uns die Verantwortung. Er scort dann, wenn es halt mal nicht so läuft“, fand Filippou Lob für seinen Center-Routinier.
Die gezeigte Leistung bleibt indes gerade im Hinblick auf die kommenden drei Spiele gegen Topteams schmeichelhaft. „Wir hatten eine Woche, wo es drunter und drüber ging und wir kaum fünf gegen fünf trainieren konnten“, sah Kosta Filippou Defizite in der Vorbereitung, wo nicht nur Speier gefehlt hat. „Es wird in Bochum nächste Woche eine andere Situation gegen ein völlig anderes Team sein.“
Dominik Brendel