Da war er endlich, dieser Moment. Dieser lang ersehnte Moment des Glücks, bei dem die Fans der BG Hagen frohlocken konnten: „Derbysieg, Derbysieg. Hey, hey!“ Beim ebenfalls ungeschlagenen Lokalkonkurrenten NOMA Iserlohn Kangaroos gewann das Team von Kosta Filippou das Spitzenspiel nach einem überragenden Schlussviertel mit 102:86 (48:45). Und schrieb damit ein kleines Stück Basketball-Geschichte.
Es war die kritische Phase im Spiel, in der überhaupt nichts für die BG sprach. Nach einem verkrampften dritten Viertel kassierte der bis hierhin herausragende Ex-Iserlohner Vytautas Nedzinskas zu Beginn des Schlussabschnitt den fünften Pfiff, ein technisches Foul setzte es oben drauf. Nach erfolgreichen Freiwürfen hieß es 73:67 für die Kangaroos. Doch das vermeintliche Momentum verpuffte sofort. Die BGer konterten direkt mit zwei Dreiern von Greg Ktistos und Moritz Krume (75:73/33.). Es war die erste Führung in der zweiten Hälfte – und die tapferen Gäste gaben sie bis zum Schluss nicht mehr ab. „Uns hat es geholfen, dass wir hier völlig ohne Druck gespielt haben“, erklärte Topscorer Moritz Krume (20), der in der Schlussphase völlig locker seine Freiwürfe verwandelte. Bei den nervösen Gastgebern das umgekehrte Bild: Der Druck zwang Iserlohn zu schlecht herausgespielten Würfen, auf der anderen Seite des Feldes konnte man gerade den wieder einmal effizienten Marcus Ligons nicht aufhalten. Sein Partner im Frontcourt Krume erzielte in der 39. Minute mit Freiwürfen den 100. Punkt, die letzten beiden Zähler stopfte er traditionell per Alley-Oop-Dunking zum 102:84 ein. „Dazu gehörte aber auch der geniale Passgeber Greg Ktistos“, grinste Krume. Den 1500 Zuschauern in der ausverkauften Hemberg-Halle verschlug es den Atem, der BG-Hagen-Tross kam aus dem Jubeln nicht mehr heraus.
„Das Ergebnis spiegelt sicher nicht den Spielverlauf wieder. Es war stets ausgeglichen“, konstatierte ein dennoch zufriedener Kosta Filippou, der eine hochklassige und umkämpfte Partie sah. „Iserlohn hat es uns mit einer hartnäckigen Verteidgung schwer gemacht. Aber wir hatten immer wieder die passende Antwort.“ Was der Trainer seinem Team in der kritischen Schlussphase vermittelte, war simpel: „Wir hatten Iserlohn genau da, wo wir sie haben wollten. Für uns gab es überhaupt keinen Grund, den Druck aufkommen zu lassen und auf einmal nervös zu werden.“
BG Hagen: Shirvan (9), Paulsen (5), Ktistos (16), Lungwitz, Viardo, Krume (20, 12 Rebounds), Fritze (17), Nedzinskas (14, 8 Rebounds), Ioannidis (2), Ligons (19, 6 Rebounds, 4 Assists).
NOMA Iserlohn: Ruben Dahmen (6), Schwarz (8), Joshua Dahmen (7), Geske (14, 5 Assists), Bleck (17), Hulsen (4), Jackman (16), Rostek (6, 5 Rebounds), Harris (8), Keßen.
Dominik Brendel