Hagener Offensivdrang war nicht zu stoppen

Iserlohn. Nach zwei Jahren haben die NOMA-Basketballer erstmals wieder ein Heimspiel verloren. Vor 1500 Zuschauern in der restlos ausverkauften neuen Hemberghalle verließen die Kangaroos gegen Spitzenreiter BG Hagen das Feld letztlich verdient als Geschlagene. Zu keinem Zeitpunkt fand das Team zur vom Trainer gewünschten Intensität in der Verteidigung.

Basketball-Regionalliga: NOMA Iserlohn – BG Hagen 86:102 (25:27/ 45:48/68:65). Schon weit vor dem ersten Sprungball war klar: Dieses Match der beiden Kooperationspartner des Bundesligisten Phoenix Hagen elektrisiert die Massen. Am Ende war es gar ein neuer Zuschauerrekord für ein Basketballspiel in der Waldstadt. Doch auf den hätte die Mehrzahl der Zuschauer wohl lieber verzichtet, hätte ihr Team am Ende die Punkte am Hemberg behalten.

Dass schien trotz einer nur wenig überzeugenden Defensivleistung über weite Strecken durchaus möglich, denn trotz der deutlich schwächeren Trefferquote auf Seiten der Gastgeber lag man mehrfach in Führung. Doch in der Verteidigung passte es einfach nicht, und so mussten die Gastgeber das Hagener Offensivspiel mitgehen und zogen am Ende dabei nicht unerwartet den Kürzeren.

Das wurde schon im ersten Viertel deutlich, als die Hausherren nach 3:8-Rückstand (2.) mit einer 12:0-Serie in Führung gingen (15:8, 6.). Hagen zeigte sich aber unbeeindruckt und setzte zum ersten Teil der letztlich spielentscheidenden Dreier-Gala an. Die Distanz zum Korb schien dabei keine Rolle zu spielen. Mehr als 50 Prozent der Fernwürfe gingen in Halbzeit eins durch die Reuse.

Iserlohn kämpfte, wies mit zunehmender Spielzeit aber erhebliche Schwächen im Abschluss auf. So verwunderte es nicht, dass die Gäste zur Pause knapp vorne lagen.

Nach der Erfahrung der bisherigen Spiele sollte der dritte Abschnitt die nachhaltige Wende zu Gunsten der Hausherren bringen. Mit zehn NOMA-Punkten in Serie ging es los, doch beim 55:48 (23.) war dann die BG wieder dran, die mit weiteren Distanztreffern (die Quote blieb bei 50 Prozent!) wieder herankam. Iserlohner konterte, verteidigte vorübergehend auch besser und steckte nach dem 62:55 (25.) einen kurzzeitigen 62:64-Rückstand weg (29.).

Spätestens beim 73:67 (32.) schien man auf dem richtigen Weg, zumal sich Nedzinskas zunächst sein viertes Foul und nach Reklamation auch seinen fünften persönlichen Fehler abholte. Während die Hagener mit ihren Distanzschützen Ktistos und später auch Krume absolut cool blieben, zerfaserte der Iserlohner Deckungsverband immer mehr. Und im Angriff fehlten jetzt ebenfalls die Impulse. Das NOMA-Team hatte zudem früh die Mannschaftsfoul-Grenze erreicht, so dass die BG schon nach 32 Minuten für jedes Vergehen an die Freiwurflinie marschierte. Und da die Hagener 19 ihrer 21 Versuche in diesen acht Minuten trafen, drehten die Gäste nicht nur das Spiel, sondern bauten sich auch eine komfortable Führung auf.

Beim 73:82 dämmerte auch den Dauer-Optimisten auf den Zuschauer-Rängen, dass es mit dem achten Spiel im achten Sieg nichts werden würde. Auch zwei kurz hintereinander genommene Auszeiten von Coach Matthias Grothe brachten keine Wende mehr. Beim 80:91 (38.) ging es nur noch um die Höhe der Niederlage. Und die fiel am Ende sogar noch deutlich aus, weil Jackman und Co. noch versuchten, mit schnellen Fouls die Uhr zu stoppen. Dann war Schluss, und die Hagener feierten ausgelassen ihren Triumph.

Markus Wassmuth