Vytautas Nedzinskas erzielte nicht nur die meisten BG-Punkte, sondern er traf auch zur richtigen Zeit und avancierte damit zum Matchwinner.
„Es ist kein schönes Spiel, wir versuchen, uns irgendwie dadurch zu kämpfen“, sagte Kosta Filippou in der Halbzeitpause. Die gleiche Aussage hätte der Trainer des Basketball-Erstregionalligisten BG Hagen auch ein paar Minuten vor Schluss tätigen können. Entscheidend war am Ende, dass der Versuch gelang: Mit 77:65 (40:34) hielt der gastgebende Tabellendritte den Rangsiebten vom Rhein SG Sechtem nieder.
Für die Gäste war es ein gebrauchter Abend. Auf der Hinfahrt blieben sie im Stau stecken, trafen erst um 20 Uhr in der Eilper Otto-Densch-Halle ein. Es wurde vereinbart, dass die Partie mit einer Viertelstunde Verspätung, also erst um 20.30 Uhr beginnt. Den Reisestress schüttelten die Rheinländer allerdings erstaunlich schnell aus den Gliedern. Bis kurz vor der Pause lag Sechtem vorn. 11:15, 19:23 und 28:32 lauteten die Zwischenstände aus Hagener Sicht, bevor Vytautas Nedzinskas die Wende erzwang. Nach dem 30:34 gingen acht von zehn BG-Punkten, mit denen die erste Halbzeit abschlossen wurde, auf das Konto des Litauers. Auch am Ende war er Topscorer seiner Mannschaft, fünf von neun Dreiern fanden das Ziel. „Er hat schon die wichtigen Punkte gemacht“, wusste Kosta Filippou am Ende, bei wem er sich hauptsächlich für den Sieg bedanken konnte.
Nach der Pause wurde das Niveau nicht besser. Die BG, ohne zwei Leistungsträger und mit mehreren nur halbwegs fitten Akteuren angetreten, baute ihre Führung zwischenzeitlich auf zehn Punkte aus, aber die Gäste kämpften sich immer wieder heran. Im Schlussviertel wurde es sogar noch einmal ganz eng. Als Nedzinskas wieder einmal per Dreier das 65:56 erzielte (34.), schien eine kleine Vorentscheidung gefallen zu sein. Aber mit einem 9:0-Lauf schaffte Sechtem noch einmal den Ausgleich (65:65). 2:42 Minuten waren noch auf der Uhr.
Doch danach ging gar nichts mehr für die Gäste. „Wir haben unsere Systeme in den letzten zwei Minuten nicht mehr zu Ende gespielt“, haderte SG-Trainer Meik Bassen, „deshalb haben wir das Spiel verloren.“ Eine Foulbilanz von 29:12 gegen sein Team führte der Gästecoach zusätzlich an.
BG-Übungsleiter Kosta Filippou atmete durch: „Wir wollten diese Partie irgendwie gewinnen und das haben wir geschafft. Nur das zählt heute.“
Rainer Hofeditz