WP, Hagen, 05.01.2010, Tim Stratemeyer
Hagen. Eine Erfolgsgeschichte auf Umwegen feiern im Moment die Damen der BG Hagen, aktuell ungeschlagener Tabellenführer der Basketball-Landesliga. Denn eigentlich waren die meisten der Spielerinnen bereits in die Oberliga aufgestiegen.
In der Saison 2006/2007 spielten sie noch in der dritten Mannschaft des TSV Hagen 1860 und hätten als punktgleicher Zweiter den Oberliga-Aufstieg wahrnehmen können. Doch der TSV-Vorstand wollte eine gemischte Truppe aus erfahrenen Spielerinnen und Talenten aus der zweiten Mannschaft bilden. Daraufhin fassten die Damen der Dritten den Entschluss, gemeinsam zur BG Hagen zu wechseln und dort in Kooperation mit Fredi Rissmann ein neues Damen-Team zu gründen.
„Für mich als Trainer ist das super dankbar, dass ich eine so erfahrene und auch eingespielte Truppe übernehmen durfte”, sagt Trainer Martin Miethling, der Mareen Thimm diese Saison an der Seitenlinie abgelöst hat und selbst bei Zweitregionalligist SV Haspe 70 spielt. Thimm wechselte dagegen nicht den Verein, sondern zieht jetzt die Fäden im Aufbau. Außerdem sind Elisa Maat von Zweitligist Phoenix Hagen und Heike Storkmann, die aus der Babypause zurückgekehrt ist, neu im Team. „Somit haben wir auf jeder Position einen Neuzugang”, stellt Miethling fest.
Doch so leicht lässt sich nicht beantworten, warum die BG-Damen fast jedes Spiel mit zweistelliger Differenz gewinnen. „Wir haben großes Glück”, meint der Coach, „letztes Jahr waren viele Spielerinnen verletzt.” Ende März 2009 wurden die Eilperinnen aufgrund des lädierten Kaders nur Tabellensechster, nachdem sie 2008 den Bezirksliga-Aufstieg mit nur zwei Niederlagen feierten.
Doch ein Manko wurmt den Tabellenführer. Denn trotz einer Kadergröße von 13 bis 14 Spielerinnen, sind meist nur acht beim Training. „Wenn wir mal fünf gegen fünf im Training spielen könnten, wäre das schon gut. Wir haben da noch Potenzial”, warnt Miehtling die Konkurrenz. Wobei eigentlich nur die Ruhrbaskets Witten dieses Prädikat verdient hätten. Mit lediglich einer Niederlage, jener vom ersten Spieltag eben gegen die BG (70:64), sitzen die Wittenerinnen dem Spitzenreiter im Nacken. „Ich gehe das Rückspiel am 23. Januar ganz entspannt an”, betont Coach Miethling, „wir haben sie auch im Pokal geschlagen, waren beide Male nicht komplett und spielen zu Hause.”
Allerdings musste seine Mannschaft vor kurzem doch die erste Pflichtspielniederlage hinnehmen. In der dritten Pokalrunde scheiterten die BG-Damen gegen den Regionalliga-Zweiten Köln 99ers mit 48:64. „Wir haben gut zusammengespielt und lange mitgehalten”, war Miethling dennoch zufrieden. Einen Vorteil hat das Ausscheiden allemal. Jetzt können sie sich voll auf die Liga konzentrieren.