Tabellenführer siegt glücklich

Auf der Homepage der elephants ist zu lesen: Die knapp 600 Zuschauer im Elephants Dome bekamen am Samstag Abend wieder einmal einen echten Basketball Leckerbissen zu sehen, der an Spannung und Dramatik kaum zu überbieten war, aber leider gingen die heimischen Korbjäger gegen den Tabellenführer aus Hagen erneut leer aus.

Das hatte sich Kosta Filippou mit Sicherheit anders vorgestellt, denn nach 10 Minuten lag sein mit vier Import Profis besetztes Team gegen Grevenbroich 23:11 zurück. Angetrieben von ihrem überragenden Kapitän Simon Bennett und einem vor Spielfreude nur so strotzenden Raed Mostafa legten die Elephants los wie die Feuerwehr. Angriff um Angriff rollte mit unglaublicher Geschwindigkeit gegen Richtung Hagener Korb und in der Verteidigung gab jeder einzelne Akteur gegen den Ligaprimus von der ersten Minute an 110%.

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Jedem Ball wurde nachgegangen.

Im zweiten Viertel hatten sich die Gäste dann etwas gefangen und die Umstellung auf eine Zonen Verteidigung nahm den Hausherren etwas von ihrem Druck. Doch wäre der Litauer Nedzinskas nicht plötzlich zu Hochform aufgelaufen, wäre das Spiel wohl bereits in der ersten Hälfte entschieden gewesen. Auf Grevenbroicher Seite hielt insbesonder Max Dohmen eisern dagegen und dabei überzeugte der Publikumsliebling nicht nur mit seiner Treffsicherheit, sondern auch mit tollem Einsatz bei mehreren Flugeinlagen.

Zur Pause führten die Schlossstädter mit 48:38 und es war spätestens jetzt jedem in der Halle klar, dass die Elephants heute nicht vor hatten, dem Tabellenführer die Punkte kampflos zu überlassen.

Aber nach dem Seitenwechsel zeigte Hagen, warum das Team die Regionalliga anführt. Hoch konzentriert trug das Team seine Angriffe vor und insbesondere beim Offensiv Rebound nutzte man nun eine Grevenbroicher Phase der Unkonzentriertheit, um den Rückstand kontinuierlich zu verringern. Ein 14:5 Lauf brachte der BG kurz vor Ende des dritten Viertels sogar den Ausgleich zum 66:66, aber Dave Boykin sorgte mit 2 schönen Aktionen dafür, dass seine Farben mit einer knappen 72:70 Führung ins letzte Viertel starteten.

Nun entwickelte sich über 6 Minuten ein offener Schlagabtausch, der auf beiden Seiten mit enormer Intensität geführt wurde ohne jedoch unfair zu werden. Vier Minuten vor dem Ende stand es 88:87 für die Gäste bis ein schöner Dreier von Nedzinskas zum 91:87 fast schon für die Vorentscheidung sorgte. Fritze ließ einen Punkt an der Freiwurflinie liegen, aber beinahe im Gegenzug traf Mostafa auch nur einmal zum 90:94 für Hagen. Der ansonsten bärenstarke Nedzinskas zeigte im Grevenbroicher Hexenkessel nun Nerven von der Linie und vergab gleich 2x in Folge, so dass Raed Mostafa auf 92:94 verkürzen konnte. Ble mit dem wichtigen 92:96, doch dann wird David Boykin beim Dreier gefoult und nun muss auch er an die Linie. Der Neuzugang verwandelt 15 Sekunden vor dem Ende alle drei Freiwürfe eiskalt zum 95:96 und Grevenbroich stoppt nach Auszeit Hagen die Uhr. Noch 12 Sekunden zu spielen und wieder muss Nedzinskas an die Linie. Der Litauer trifft nur den ersten Wurf zum 95:97 und Kai Bonzelett, der seit einigen Minuten für den Verletzten Raed MOstafa gegen Ligons spielt, sichert sich den Rebound. Pass auf Boykin und der Amerikaner tankt sich bis zur gegnerischen Drei Punkte Linie durch. Dort nimmt er 3 Sekunden vor dem Ende einen freien Dreier, um den Sieg zu erzwingen, doch der Ball schaut nur kurz in den Korb und springt zum Entsetzen der Zuschauer wieder heraus. Ligons wird beim Rebound gefoult, doch es ist nur noch eine Sekunde zu spielen und der Hagener erzielt den Endstand zum glücklichen 98:95 für den Tabellenführer.

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Oehmen und Filippou im Gespräch

Beide Coaches waren sich auf der anschließenden Pressekonferenz einig, dass die Zuschauer ein erstklassiges Regionalligaspiel gesehen hatten, dass das am Ende etwas glücklichere Team für sich entschieden hat. Filippou haderte mit der eigenen Freiwurfquote und lobte die ungeheurer Intensität der Grevenbroicher Verteidigung. Elephants Coach Oehmen war aufgrund der unglücklichen Niederlage immer noch sichtlich mitgenommen, denn schließlich war das die zweite Begegnung innerhalb von 7 Tagen, die man mit einem erfolgreichen letzten Wurf hätte gewinnen können. Dennoch gab es von den Fans viel Applaus für die Elephants, die erneut viel Herz und Kampfgeist bewiesen hatten.

Im Pokal erwischte Grevenbroich im Halbfinale endlich einmal ein Heimrecht. In ca drei Wochen trifft man nun im Kampf um den Finaleinzug auf den BSV Wulfen und mit dem hat man bekanntlich ja noch eine Rechnung offen.