Ligons geht dahin, wo es wehtut – Sieg gegen Telekom Baskets Bonn II mit 79:66 (44:31)

Marcus Ligons Foto: Michael KLEINRENSING

Der erste Sieg war ein heißes Spektakel, der zweite war harte Arbeit. Basketball-Erstregionalligist BG Hagen fuhr gestern Abend bei der Heimpremiere in Eilpe den zweiten Erfolg ein. Das Team von Trainer Kosta Filippou besiegte in einem teilweise zerfahrenem Spiel die Telekom Baskets Bonn II mit 79:66 (44:31).

Es war eine beeindruckende Szene zu Beginn der zweiten Halbzeit, die die knapp 200 Zuschauer in Eilpe verzückte. Nach ordentlicher Defensivarbeit schickte Aufbauspieler Sören Fritze schnell den Ball nach vorne zu Greg Ktistos. Der wusste sofort, zu wem er diesen schnell wieder abgeben musste. Youngster Moritz Krume lauerte schon in der Nähe des Korbes, bereit zum Abheben. Ktistos passte, Krume stopfte den Ball vor begeisterter Kulisse zum 47:34 spektakulär in den Korb – so will die BG diese Saison Basketball spielen.

Solch eine Szene war an diesem Abend aber eine Seltenheit. Vielmehr mussten die BGer gegen offensiv limitierte, sich aber niemals aufgebende Rheinländer mit Kampf den Sieg herbeiführen. „Wir haben phasenweise gezeigt, welches Potenzial wir besitzen“, urteilte BG-Coach Kosta Filippou. „Bonn hat es uns mit seiner unkonventionellen Verteidigung aber auch nicht leicht gemacht. Iserlohn hat auch nur 71 Punkte dagegen geschafft. Und da hatten sie noch nicht Phil Godfrey in ihren Reihen“, so Filippou weiter.

Marcus Ligons Foto: Michael KLEINRENSING
#42 Marcus Ligons am Ball  Foto: Michael KLEINRENSING

Als kämpferisches Vorbild diente an diesem Abend Neuzugang Marcus Ligons, der nicht nur mit 25 Punkten im Angriff glänzte. Der US-Flügel schmiss sich jedem Ball hinterher, ging dahin, wo es wehtat. 13 Rebounds sammelte der erfahrene Ligons – und half der BG damit maßgeblich bei einer ihrer größten Schwachstellen aus.

Das steckte auch seine Mitspieler an, die merkten, dass an diesem Tag offensiv viel Sand im Getriebe war. Wie etwa Thorben Paulsen. Der Guard punktete in der 33. Minute nach beherztem Zug zum Korb. Ein klares Foul wurde allerdings nicht gegeben. Doch anstatt lange beim Schiedsrichter zu lamentieren, eroberte er direkt wieder den Ball und passte ihn zu Vytautas Nedzinskas, der den Dreier – vergab. Aber naja, es war eben einer dieser Arbeitssiege.

BG: Paulsen (7), Ktistos (10), Lungwitz, Viardo (3), Krume (7), Fritze (11), Nedzinskas (13), Ioannidis (3), Ligons (25).

Dominik Brendel